Traditionspflege
Unter Tradition versteht man die Weitergabe von Werten und Normen, die als vorbildhaft und nachahmenswert erachtet werden. Greift eine Armee auf ihre Traditionen zurück, indem sie bewusst an ihre Geschichte anknüpft, dann spricht man von militärischer Traditionspflege.
Aufgabe und Ziel der Traditionspflege ist es, diese positiven Eigenschaften, Werte und Normen lebendig zu halten und dadurch stabilisierend, identitätsfördernd und leistungssteigernd zu wirken.
Dies erfolgt durch
- militärisches Brauchtum (Verhaltensweisen, Rituale, ...)
- Traditionstruppenkörper (jener Verband, der als mittelbarer oder unmittelbarer Vorgänger gilt)
- Gedenktage (Tag, der in der Geschichte eines Verbandes einen besonderen Platz einnimmt)
- Traditionsnamen
Die Theresianische Militärakademie kann auf eine über 273-jährige Geschichte (Stand 2025) zurückblicken. Dieser lange Zeitraum des Bestehens bietet für die Angehörigen der Militärakademie von heute eine Vielzahl von Vorbildern (Personen, Ereignisse, Tugenden, ...). Der Traditionspflege kommt daher an der Militärakademie eine große Bedeutung zu.
Traditionserlass
Nach der Gründung des Bundesheeres der 2. Republik im Jahre 1955 dauerte es zwölf Jahre, bis die Durchführung einer Traditionspflege im Bundesheer wieder geregelt wurde.
Am 26. Oktober 1966 - der erste 26. Oktober, der als Nationalfeiertag gefeiert wurde - wurde mit Tagesbefehl des Bundesministers für Landesverteidigung die Aufnahme der Pflege der Tradition der "Alten Armee" und des Bundesheeres der 1. Republik angekündigt.
Am 25. November 1967 schließlich wurde mit dem Erlass GZ 384.100-Zentr/67 erstmals die "Anordnung über die Traditionspflege im Bundesheer" verfügt.
Im Kapitel "Besondere Traditionspflege" wurde den Truppenkörpern des Bundesheeres der Auftrag erteilt die Tradition von ausgewählten Truppenkörpern der "Alten Armee" und des Bundesheeres der 1. Republik zu pflegen. Außerdem wurden Gedenktage der Truppenkörper festgelegt sowie Traditionsmärsche zugewiesen.
Am 1. Jänner 1968 wurden den Akademien und Schulen, den Brigaden sowie den Heeres- und Gruppentruppen im Sinne der Traditionsbildung Abzeichen verliehen.
Am 28. Februar 1970 erfolgte eine auf Grund von Organisationsänderungen erforderliche Berichtigung zum Erlass aus dem Jahre 1967.
Am 27. November 1975 erfolgte mit dem Erlass GZ 14.188-Wpol/75 eine Neuregelung der Traditionspflege. Wesentlichste Änderung war die Erweiterung um Traditionstruppenkörper der B-Gendarmerie. Es erfolgte teilweise auch die Zuweisung von weiteren Gedenktagen und Traditionsmärschen.
Am 23. Februar 1979 erfolgte eine Anpassung an die Organisation des Bundesheeres gemäß der Heeresgliederung 72 ohne inhaltliche Veränderungen.
Eine weitere Anpassung auf Grund einer Organisationsänderung erfolgte am 17. Juli 1987 mit GZ 32.310/608-3.15/87 sowie am 8. Oktober 2001 mit GZ 35.100/8-3.7/00.
Der aktuelle Traditionserlass mit der GZ S93583/17-EFü/2010 stammt vom 29. April 2010. Als wesentlichste Änderung zu den Vorläufern findet sich je Truppenkörper nur mehr 1 Gedenktag sowie 1 Traditionsmarsch. Außerdem wurde die Zeit des Nationalsozialismus dezidiert als nicht-traditionswürdig festgehalten.
Traditionsname
Anfänglich wurde die Militärakademie als "Adeliges Cadettenhaus" bezeichnet. Als im Jahre 1765 auf dem Uhrturm im Osttrakt die noch heute vorhandene Gedenktafel, auf der der Begriff "Academia" sich findet, angebracht wurde, bürgerte sich die Bezeichnung Militärakademie ein.
Die Anordnung über die Vereinigung der Militärakademie mit der Militär-Pflanzschule vom 14. März 1769 sprach von der neuen Institution als "kaiserlich-königliche Theresianische Militärakademie". Eine Bezeichnung, die sich aber nicht durchsetzte und nach dem Tod Maria-Theresias überhaupt wieder verschwand - man sprach einfach von der Militärakademie.
Am 16. Jänner 1894 erfolgte mit allerhöchster Entschließung durch Kaiser Franz Joseph I. die Anordnung "...dass die Militärakademie in Wiener Neustadt den ihr von der Kaiserin Maria Theresia mit allerhöchster Entschließung vom 14. März 1769 verliehenen Titel ´Theresianische Militärakademie´ wieder annehme und auf immerwährende Zeit führe."
In der 1. Republik wurde mit der Bezeichnung "Heeresschule" zunächst bewusst Abstand zur Monarchie demonstriert. Die allgemeine Veränderung in Richtung Anknüpfung zu Traditionen aus der Zeit der k.u.k. Monarchie führte nicht nur zur Rückkehr der Offiziersausbildungsstätte nach Wiener Neustadt, sondern auch am 1. September 1934 in die Umbennenung zu "Theresianische Militärakademie".
Im Bundesheer der 2. Republik trug die in Enns beheimatete Offiziersausbildungsstätte zunächst nur den Namen "Militärakademie". Diese war am 9. April 1956 aus der Gendarmerie-Abteilung K entstanden.
Erst am 20. Dezember 1967 erhielt die Militärakademie mit einem Erlass des Bundesministeriums für Landesverteidigung wieder ihre traditionelle und bis heute gültige Bezeichnung "Theresianische Militärakademie".
Traditionstruppenkörper
Mit dem Traditionserlass 1967 wurden der Theresianischen Militärakademie aus der österreichisch-ungarischen Armee
- die k.u.k. Theresianische Militärakademie
- die k.u.k. Technische Militärakademie
- und die k.k. Franz-Josef-Militärakademie
sowie aus dem 1. Bundesheer die Theresianische Militärakademie als Truppenkörper zur besonderen Überlieferungspflege zugewiesen.
Darüber hinaus wurden das Bundesrealgymnasium mit der Traditionspflege der Kadettenschulen sowie das Militärrealgymnasium mit der der Militär-Oberrealschulen und der Militär-Unterrealschulen sowie der Militärmittelschule des 1. Bundesheeres beauftragt.
Im Traditionserlass 1975 wurde festgelegt, dass für die Überlieferungspflege neben der österreichisch-ungarischen Armee und dem Bundesheer der 1. Republik nun auch die ehemalige B-Gendarmerie als Vorläufer des Bundesheeres in Betracht kommt.
In diesem Sinne wurde der Theresianische Militärakademie die Gendarmerie-Abteilung K als weiterer Truppenkörper zur besonderen Überlieferungspflege zugewiesen.
Mit dem Traditionserlass 2001 wurde die k.u.k. Technische Militärakademie nicht mehr der Theresianischen Militärakademie, sondern der Heeresversorgungsschule zur Pflege der Tradition zugewiesen.
Traditions- und Gedenktage
Mit Verfügung des k.u.k. Reichskriegsministeriums vom 30. November 1905 wurde angeordnet, dass der Stiftungstag der Theresianischen Militärakademie alljährlich in feierlicher Weise zu begehen ist.
Das erste Mal erfolgte dies am Donnerstag, dem 14. Dezember 1905. Nach einem Gottesdienst in der Georgskirche wurde im Rahmen eines Festaktes am Maria-Theresien-Platz ein Kranz am Denkmal der Gründerin niedergelegt. Danach erfolgte ein gemeinsames Diner.
Mit dem Traditionserlass 1967 wurden den Truppenkörpern auch Gedenktage zugewiesen. Für die Theresianische Militärakademie war dies der 14. Dezember 1751.
Im Traditionserlass 1975 wurden neben Truppenkörpern der österreichisch-ungarischen Armee und dem Bundesheer der 1. Republik nun auch Verbände der ehemaligen B-Gendarmerie zur besonderen Überlieferungspflege zugewiesen. Damit einher ging auch die Festlegung eines 2. Gedenktages für die Theresianische Militärakademie: Der 1. Oktober 1953 - der Aufstellungstag der Gendarmerie-Abteilung K.
Mit dem Traditionserlass 2001 wurde festgelegt, dass jeder Verband nur mehr einen Gedenktag haben dürfe und für die Theresianische Militärakademie der 14. Dezember 1751 als dieser bestimmt.
Neu wurden Gedenktage für das Militärrealgymnasium und das Bundesrealgymnasium festgelegt:
Militärrealgymnasium: 6. Oktober 1965 - der Tag der Gründung des Militärrealgymnasiums.
Bundesrealgymnasium: 22. Dezember 1952 - der Tag der Gründung der Bundesoberrealschule.
Fahne
Fahnen und deren Vorgänger dienten als Kampf-, Sieges- und Herrschaftszeichen. Im Gefecht war sie ein Orientierungs- und Sammelpunkt für die Soldaten und Truppenteile. Aus dieser Bindung der Einheiten an ihre Fahne keimte auch deren Bedeutung als Symbol für militärische Ehre und Treue: Auf die Fahne wurde und wird auch heute noch das Treuegelöbnis geleistet, verlässt jemand unerlaubt seine Einheit wird dies als Fahnenflucht bezeichnet.
Dementsprechend hoch ist die Bedeutung der Fahne an der Theresianischen Militärakademie. Insgesamt sind an der Militärakademie drei Fahnen vorhanden.
Fahne der Theresianischen Militärakademie
Die Theresianischen Militärakademie mit ihrer mehr als 250-jährigen Geschichte sah bis zum heutigen Zeitpunkt fünf Fahnen. Die 1. Fahne wurde am 23. Mai 1780 im Beisein von Maria Theresia übergeben.
Da diese Fahne nach knapp 100 Jahren im Gebrauch verschlissen war, erfolgte am 23. Mai 1880 die Übergabe der 2. Fahne. Als Fahnenpatin fungierte Kaiserin Elisabeth.
Am 24. September 1933 erfolgte die Übergabe einer durch den Verein Alt-Neustadt gestifteten Fahne. Diese Fahne wurde auch nach der Wiederrichtung der Militärakademie im Jahre 1956 bis ins Jahr 1976 geführt. Da bei einer weiteren Verwendung ihre Erhaltung gefährdet gewesen wäre, entstand die Absicht eine Kopie anzufertigen. Die Bundesregierung entschied jedoch eine neue Fahne anfertigen zu lassen. So erhielt daher am 29. Juni 1976 die Theresianische Militärakademie eine durch die Bundesregierung gestiftete neue Fahne übergeben.
Nach 30 Jahren in Verwendung hatte die vierte Fahne unter dem oftmaligen Ausrücken stark gelitten. Die Beschaffung einer neuen Fahne als Kopie der alten war zwingend erforderlich. Gestiftet wurde die neue, nunmehr fünfte Fahne durch den damaligen Bundesminister für Landesverteidigung Günther Platter. Sie wurde am 9. September 2006 der Theresianischen Militärakademie übergeben.
Während von der ersten Fahne nur mehr ein Fahnenband existiert, werden die zweite, dritte und vierte Fahne im Heeresgeschichtlichen Museum aufbewahrt.
Fahne des Akademikerbataillons
Am 12. Dezember 1983 wurde durch die Stadt Wiener Neustadt anlässlich des 25-jährigen Jahrestages der Rückkehr der Offiziersausbildung von Enns nach Wiener Neustadt dem Akademikerbataillon eine Fahne gestiftet.
Beinahe 40 Jahre Verwendung waren der Fahne deutlich anzusehen, was den Kommandanten des Akademikerbataillons, Oberst Gerhard Fleischmann, veranlasste beim Bürgermeister von Wiener Neustadt anzufragen, ob die Stiftung einer neuen Fahne möglich wäre. Diesem Ersuchen wurde entsprochen und so am 4. September 2023 eine neue Fahne übergeben.
Fahne des Schulbataillons
Das Schulbataillon erhielt am 14. Dezember 1995 eine von IBM gestiftete Fahne übergeben.
Traditionsmarsch
Mit dem Traditionserlass 1967 erhielt die Theresianische Militärakademie den Grenadiermarsch von Josef Wiedmann, besser bekannt als "Wagramer-Grenadiermarsch" als Traditionsmarsch zugewiesen.
Das Militärrealgymnasium erhielt den "Parade-Defiliermarsch" von Anton Ambrosch, das Bundesrealgymnasium den "Jung Österreich-Marsch" von Anton Leonhard zugewiesen.
In Folge der Zuordnung der Gendarmerie-Abteilung K als weiteren Traditionstruppenkörper im Traditionserlass 1975 erfolgte auch die Zuweisung eines zweiten Traditionsmarsches: Dem "Gendarmerie-Marsch" von Hans Kummerer.
Der "Gendarmerie-Marsch" als zweiter Traditionsmarsch jener Verbände, denen die Pflege der Tradition einer Gendarmerieschule der ehemaligen B-Gendarmerie übertragen ist, wurde jedoch mit Erlass vom XXXXXX 1988 wieder gestrichen.
Abzeichen
Im Jahr 1957 lud der damalige Kommandant der Militärakademie, Oberst Josef Heck, alle Angehörigen der Militärakademie zu einem Wettbewerb zur Schaffung eines Abzeichens für die Militärakademie ein. Ziel war die Schaffung eines Abzeichens mit Symbolkraft. Aus fast 100 Entwürfen wählte die Jury einstimmig das von Hauptmann Adolf Polivka entworfene Abzeichen, das auf einem grauen, gotischen Schild das Kleinod des Maria-Theresien-Ritterordens trägt, darunter die Jahreszahl 1752 zeigt und gekrönt wird von den Initialen Maria-Theresias "MT".
Um das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der einzelnen Truppenteile zu festigen, wurden mit dem Traditionserlass 1967 mit Wirkung vom 1. Jänner 1968 den Akademien und Schulen, den Brigaden, des Heeresfeldzeugtruppen, den Heerestruppen, den Gruppentruppen und der Landwehr Abzeichen verliehen.
Das Abzeichen der Theresianischen Militärakademie bestand von nun an aus einem gotischen Schild in roter Farbe. Dieses trägt das Kleinod des Maria-Theresien-Ritterordens. Oberhalb und unterhalb dessen befinden sich im weißen Feld die Schrift „AEIOU“ sowie die Jahreszahl 1752.
Dieses Abzeichen wird entsprechend den Bestimmungen der Dienstvorschrift "Anzugsordnung" als Metallabzeichen zum Anzug grau oder weiß auf der rechten Brusttasche getragen oder als Stoffabzeichen am rechten Oberarm des Tarn- bzw. Kampfanzuges.
Jahrgangsabzeichen
Am 4. Februar 1965 wurde erstmals ein Jahrgangsabzeichen verliehen. Die Idee entstand im Jahr 1964 in Folge von Kontakten mit der Offiziersschule des Heeres der französischen Streitkräfte, der École spéciale militaire de Saint-Cyr. Dort gibt es die Tradition der Vergabe von Jahrgangsnamen und der dazugehörigen Jahrgangsabzeichen seit dem Jahr 1835.
Es wurde damit durch den Jahrgang "Lissa" eine bis heute währende Tradition begründet, die eine immense Bedeutung für das Gemeinschaftsgefühl und den Zusammenhalt eines Jahrganges hat.
Säbel
In der Zeit der k.u.k. Theresianischen Militärakadademie waren die Militärakademie mit Karabiner ausgestattet. Erst anlässlich der Ausmusterung erhielten sie die Berechtigung zum Tragen eines Säbels. Dementsprechend wurde der Säbel zum Symbol des "Offiziersseins".
Nachdem auf Grund der Entwicklung der Waffentechnik der Säbel seine Bedeutung als Waffe im Gefecht verloren hat, endete auch die Übergabe von Säbeln an die jungen Leutnante.
Erst seit dem Jahr 1989 werden an der Theresianischen Militärakademie im Rahmen der Ausmusterung wieder Offizierssäbel an die neuen Leutnante übergeben. Die Initiative zum Wiederbeleben dieser Tradition hat der Jahrgang „Rodakowsky“ gesetzt. Die Säbel dazu sind wie bereits in der k. u. k. Armee von den Leutnanten selbst zu beschaffen.
Im Jahr 2005 erhielt der Jahrgangsbeste im Zuge des Festaktes zum „Tag der Leutnante“ erstmalig aus den Händen des Bundespräsidenten einen Kavallerie-Offizierssäbel. Eine Tradition, die fortgeführt wurde.
Seit dem Jahr 2006 erhält auch der jeweilige Jahrgangssprecher als Anerkennung seiner Leistungen einen Säbel. Dieser wurde anfänglich durch den Akademiekommandanten verliehen, mittlerweile erfolgt die Übergabe durch den Chef des Generalstabes.
Im Jahr 2021 wurde erstmals auch Milizoffizieren die Möglichkeit zur Anschaffung eines Säbels gegeben. Die Verleihung erfolgt am Vormittag des „Tages der Leutnante“, sodass die Milizoffiziere genauso wie Berufsoffiziere den Säbel tragend beim Festakt zur Übernahme in die Truppe antreten können.
Burg zu Wiener Neustadt
Im Juni 1920 fiel die Entscheidung, dass die künftige Offiziersausbildungsstätte des Bundesheeres in Enns im Gebäude der 1908 errichteten ehemaligen Militärunterrealschule angesiedelt wird. Man setzte mit dieser Entscheidung bewusst ein Zeichen des Abstandes zur Zeit der Monarchie.
Von Beginn an gab es intensive Bemühungen der Vereinigung Alt-Neustadt um eine Rückkehr nach Wiener Neustadt. Doch erst 1933 waren die Zeit und die politische Konstellation reif dafür und so wurde im September 1933 die Entscheidung über die Verlegung der Heeresschule von Enns nach Wiener Neustadt beschlossen, welche schließlich am 29. August 1934 tatsächlich erfolgte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, dem Ende der Besatzungszeit und der Aufstellung des Bundesheeres war es klar, dass die Offiziersausbildung wieder in der Burg zu Wiener Neustadt zu erfolgen habe und Enns nur eine interimistische Heimat sein könne.
Nach Abschluss der Beseitigung der Bombenschäden erfolgte am 1. Dezember 1958 die Rückkehr nach Wiener Neustadt und am 14. Dezember 1958 mit einem Festakt die offizielle Übergabe der Burg an den Kommandanten der Militärakademie.
Die Verbundenheit der Theresianischen Militärakademie mit der Burg zu Wiener Neustadt zeigt sich auch im Abzeichen. Zeigt dieses ua. den Schriftzug "AEIOU", das Besitzzeichen Friedrich III. Jener Habsburger, der als Kaiser der Heiligen römischen Reiches, die Burg zu seiner Residenz bestimmt hat und mit der Errichtung der Georgskirche im Wesentlichen ihr heutiges Aussehen bestimmt hat.
Sonstiges
Militärakademiker & goldene Ärmelstreifen
Mit Allerhöchster Entschließung vom 30. November 1902 wurde festgelegt "die Zöglinge der k.u.k. Theresianischen Militärakademie sowie jene der k.u.k. Technischen Militärakademie haben vom 14. Dezember 1902 an die Bezeichnung ´Militärakademiker´ zu führen. Die Militärakademiker des höchsten Jahrganges haben goldene Ärmelstreifen zu erhalten..."
Am 16. März 1956 wurde angeordnet, dass die bislang Frequentanten genannten Offiziersanwärter als Militärakademiker zu bezeichnen sind.
Treu bis in den Tod
Nicht nachvollziehbar ist das erstmalige Leisten des Schwures "Treu bis in den Tod" durch die Leutnante im Rahmen der Ausmusterung. Die fünf Worte befanden sich aber bereits als Inschrift auf dem am 23. Mai 1880 enthüllten Denkmal für gefallenen Absolventen der Militärakademie.
Heute ist das Leisten des Schwures ein zentrales Element des Festaktes zur Verabschiedung des Jahrganges. Der Jahrgangssprecher ruft dabei "Treu" und die restlichen Angehörigen des Jahrganges setzen fort mit "bis in den Tod".
Akademiering
Erstmalig sind im Jahre 1898, anlässlich des 50-jährigen Regierungsjubiläums Kaiser Franz Josephs I., Akademieringe zur Verleihung gelangt. Ebenso gab es einen Akademiering im Zeitraum 1929 bis 1933. Der Tradition aus der Zeit der k. u. k. Theresianischen Militärakademie folgend, beauftragte 1957 der damalige Kommandant der Militärakademie, Oberst Josef Heck, seinen Adjutanten, Hauptmann Paul Wimmer, mit dem Entwurf zu einem Akademiering.
Als Stiftungstag des wiedereingeführten Akademieringes gilt der 18. Juni 1957, der 200-jährige Gedenktag der Gründung des Militär-Maria-Theresien-Ordens. Erstmals wurde der Ring im Zuge der Ausmusterung im Jahr 1957 verliehen. Es gibt ihn in zwei Ausfertigungen: In Gold und in Silber. In Silber erhalten ihn alle Absolventen der Militärakademie am Tag ihrer Ausmusterung, In Gold wird er an den Jahrgangsersten sowie an den Akademiekommandanten, Lehroffiziere und Personen, die sich um die Militärakademie verdient gemacht haben, überreicht.
Todestag Maria-Theresias
Am Todestag Maria-Theresias, dem 29. November, erfolgt traditionell ein Gedenken an die Gründerin mit einer Kranzniederlegung an ihrer letzten Ruhestätte in der Kapuzinergruft in Wien.
Gefallenengedenken
Traditionell gedenkt die Militärakademie der gefallenen und verstorbenen Kameraden und Absolventen zu Allerseelen mit Kranzniederlegungen am Akademiefriedhof am Gedenkstein für die tödlich verunglückten Militärakademiker, beim Denkmal der 1400 sowie beim Denkmal für die im Dienst tödlich verunglückten Offiziere der 2. Republik. Darüber hinaus findet zum Gedenken an die Opfer der Kriege beim Denkmal am Domplatz die militärische Allerseelenfeier der Garnison Wiener Neustadt statt.