Wallfahrt nach Lourdes
Generalvikar Peter Papst machte es in Absprache mit Militärbischof Dr. Werner Freistetter möglich, dass dieses Jahr erstmalig auch Kadetten unserer Schule an der Internationalen Soldatenwallfahrt nach Lourdes teilnehmen durften. Es wurden dazu 14 Kadetten aus den 3. und 4. Klassen ausgewählt. Lukas Rauscher aus der 3BK berichtet:
400 österreichische Soldatinnen und Soldaten und Bedienstete des Bundesheers waren von 14. bis 20. Mai 2025 bei der diesjährigen, der 65., Soldatenwallfahrt nach Lourdes in Südfrankreich dabei.
Lourdes ist nicht nur ein Ort der Begegnung, es ist für viele eine Gelegenheit zum Nachdenken und Innehalten. Im Jahr 1862 wurde die Marienerscheinung von Lourdes offiziell von der katholischen Kirche anerkannt. Demnach erschien die Gottesmutter Maria im Jahr 1858 in der Massabielle-Grotte der 14-jährigen Müllerstochter Bernadette Soubirous. Seither ist die Grotte der zentrale Punkt im Heiligen Bezirk von Lourdes.
Die jährlich stattfindende Soldatenwallfahrt nach Lourdes entstand aus einer gemeinsamen Initiative französischer und deutscher Militärseelsorger nach dem Ende des 2. Weltkireges. Es entwickelte sich daraus eine internationale Bewegung. Österreichische Soldaten nehmen seit 1958 an der Wallfahrt teil. Die Soldatenwallfahrt stellt eine einzigartige Möglichkeit dar, um für Frieden und um das Miteinander der Nationen zu bitten und zu beten. Soldatinnen und Soldaten begegnen sich aus zahlreichen Ländern und finden in der gemeinsamen Sprache des Glaubens und des Gebets zueinander.
Jedes Jahr lädt der französische Militärbischof die Militärbischöfe oder leitenden Militärgeistlichen der verschiedenen Länder ein, an der Pilgerfahrt teilzunehmen, und ersucht diese, es ihren ihnen anvertrauten Soldatinnen und Soldaten zu ermöglichen, an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Verantwortungsbewusst organisiert und geleitet wird die Wallfahrt seit jeher von der französischen Wallfahrtsdirektion. Sie ist für deren gutes Gelingen der Wallfahrt, an der jährlich über 15.000 Soldaten und Soldatinnen teilnehmen, verantwortlich.
Am 15. Mai ging es für uns mit dem Flugzeug nach Frankreich, um an diesem großen Ereignis teilzunehmen. Unter der Leitung von Wachtmeister Kabon freuten sich alle Kadetten auf das kommende Wochenende in Lourdes.
Die Unterkunft in Lourdes war für die Burschen ein Zeltlager und für die Mädchen eine feste Unterkunft nicht weit vom Zeltlager entfernt. Vom Zeltlager ging man ungefähr 12 Minuten hinunter in die Stadt. Dort befindet sich der Heilige Bezirk mit der Lourdes-Quelle und die große Wahlfahrt-Basilika. Im Zentrum der Stadt fanden die großen Festlichkeiten während den Tagen statt, von der internationalen Eröffnungsfeier am Freitag bis hin zur Heilige Messe am Sonntag. Es gab eine Stadtführung unter der Leitung von Militärdekan Alexander Wessely und einen Kreuzweg am Kreuzberg mit dem Herrn Generalvikar. Auch exerziert wurde mit der großartigen Begleitung der Militärmusik Tirol, was auch den Passanten auf den Straßen gut gefallen hat. Ein besonders großartiger Punkt in der gesamten Reise war der positive und sehr freundliche Austausch mit anderen Nationen, natürlich wurde auch der ein oder andere Badge getauscht.
Lichterprozession
Einen tiefen Eindruck bei der Soldatenwallfahrt hinterließ die Lichterprozession. Bei Dämmerung ziehen dabei die Soldaten singend und betend mit Kerzen in den Händen durch den Heiligen Bezirk. Und genau dieses Neben- und Miteinander der Militärangehörigen, dieses Zusammen mit Nationen, die sich auch einmal bekriegt haben, das fasziniert und hebt das Fremde und Trennende auf. Vielleicht ist auch dies eines der Wunder von Lourdes, die bis heute geschehen und das Besondere und Einzigartige dieses Ortes ausmachen.