Eine Ära ging zu Ende
Nach 45 Jahren Dienst im Bundesheer, die letzten 9 ½-Jahre davon als Kommandant der Theresianischen Militärakademie, wurde am Donnerstag, dem 11. Dezember 2025, mit einem Festakt am Maria-Theresien-Platz der Militärakademie Generalmajor Karl Pronhagl durch den Leiter der Direktion 3, Generalleutnant Karl Schmidseder, von seiner Kommandantenverantwortung entbunden und in den Ruhestand verabschiedet.
Bilanz
Generalmajor Pronhagl war ab 1. Juli 2017 der Kommandant der Theresianischen Militärakademie, mit deren Führung er davor bereits ab 1. August 2016 betraut war.
9 ½ sehr bewegte, herausfordernde – Stichwort: Corona - und letztendlich sehr erfolgreiche Jahre!
Ausbildung
In seiner Zeit als Akademiekommandant erfolgten die Etablierung der Bundeshandelsakademie für Führung und Sicherheit und des Fachhochschul-Bachelorstudienganges militärische informations- und kommunikationstechnologische Führung sowie die Neustrukturierung des Offiziersweiterbildung.
Generalmajor Pronhagl hat außerdem das verstärkte Zusammenwirken der Organisationselemente veranlasst und sich die Wiederdurchführung von größeren Übungen im freien Gelände zum Ziel gesetzt und dieses Ziel mit den Ausbildungsübungen EISENERZ 22 und STEINFELD 23 auch erreicht.
Infrastruktur
In der Zeit von Generalmajor Pronhagl als Kommandant der Militärakademie erfolgten die Erweiterung des Campus MilAk um ein Unterkunftsgebäude und ein Wirtschaftsgebäude, die Generalsanierung der Daun-Kaserne sowie die Erweiterung, Verbesserung der Infrastruktur in den Garagen, der Anschluss an das Fernwärmenetz, die Errichtung des Brigadegefechtsstand-Shelters sowie die Schaffung von Lagerräumlichkeiten am Dachboden der Burg und die gemeinsam mit der Stadt Wiener Neustadt realisierte Modernisierung des Akademiebades, um nur die Großprojekte zu nennen.
Im Bereich des Akademieparks wurden ein Akademieparkkonzept sowie ein Baumkataster erstellt und ein Baumpflegebeirat begründet. Die unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse der Akademieparkbenutzer und -besucher konnten dadurch besser aufeinander abgestimmt werden.
Durch Generalmajor Pronhagl beauftragte umfangreiche Aufforstungen und Nachpflanzungen sowie die Schaffung der “Allee der Jahrgänge” haben dem Akademierpark wieder mehr Grün gegeben
Öffnung der MilAk
Ein wesentliches Anliegen von Generalmajor Pronhagl war die Vernetzung und Kooperation, sowie die damit verbundene Öffnung der Militärakademie. Dementsprechende Impulse hat er gesetzt:
Beginnend damit, dass die Militärakademie Partner der Niederösterreichischen Landesausstellung 2019 und somit Besucherort war und so mehr als 30.000 Besucher die Burg zu Wiener Neustadt und die Militärakademie kennenlernen konnten und es immer noch können.
Eine Öffnung erfolgte auch dadurch, dass das Westtor zum Hauptzugang wurde und Verbindungen zu den Nachbarn nicht nur gepflegt, sondern mit dem “Eleonorenweg” als Fußweg zwischen dem Akademiepark und dem Gelände des Neuklosters auch geschaffen wurde.
Das Ziel der Vernetzung wurde ua. durch die Begründung von Partnerschaften verfolgt. So wurden Partnerschaften eingegangen mit:
- Stadt Wiener Neustadt
- Universitätsklinikum Wiener Neustadt
- Porsche Wiener Neustadt
- Österreichische Offiziersgesellschaft
Im Rahmen der Öffnung wurde der Campus MilAk auch zum Ort besonderer Veranstaltungen:
- Die imposante Wasser-Laser-Feuer-Musikshow Aquaphonix
- Das Falco-Symphonic-Revival-Konzert
- Das Aufeinandertreffen zweier Musikwelten – Traditionelle schottische Musik traf auf österreichische (Militär-)Musik- der gemeinsame Auftritt von 4 Pipes & Drums-Bands und der Militärmusik NÖ in der Reithalle
- Die Veranstaltungsreihe „Kultur in der Burg“
- …
Als Maßnahme der Öffnung ist aber auch der Web-Auftritt und der Auftritt der Militärakademie in den sozialen Medien (Facebook, Instagram, Youtube) zu betrachten. Diese Online-Präsenz der Militärakademie wurde durch Generalmajor Pronhagl nicht nur gefordert sondern auch sehr gefördert.
Farbwechsel
Untrennbar mit Generalmajor Pronhagl verbunden wird auch der im Jahr 2020 vollzogene Farbwechsel im Bereich der Barettfarbe bleiben.
Auch, dass die Militärakademie als einer der ersten Verbände des Bundesheeres mit dem Tarnanzug ausgestattet wurde, ist den Bemühungen des Generalmajors Pronhagl zu verdanken.
Dank
Es hat sich wahrlich viel getan in den letzten 9 ½ -Jahren. Die Militärakademie hatte einen sehr aktiven, aber auch mutigen Kommandanten, der zufrieden auf seine Leistungen zurückblicken kann, wenn er mit 1. Jänner 2026 in den Ruhestand übertreten wird.
Im Rückblick die größte Herausforderung als Kommandant war für Generalmajor Pronhagl die Komplexität der Militärakademie begründet in deren Vielfalt.
Am meisten Stolz ist er auf das Personal der Militärakademie, das das in den 9 ½-Jahren Erreichte realisiert hat. Dementsprechenden drückte der scheidende Akademiekommandant in seiner Abschiedsrede seinen Dank an alle Angehörigen der Militärakademie und unterstützender Dienststellen aus.
Anerkennung und Erinnerung
In Anerkennung seiner Leistungen wurde ihm durch Bundesministerin Klaudia Tanner im Auftrag des Bundespräsidenten das „Große silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich“ verliehen.
Und auch der sogenannte „Vorstand“ der Militärakademie – es handelt sich dabei um die Leiter der Organisationselemente – wollte dem scheidenden Kommandanten als Dank etwas mitgeben. Die Absicht war es, ein Geschenk zu finden, das das Wirken von Generalmajor Pronhagl in seiner Zeit als MilAk-Kommandant widerspiegelt und ihn an diese Zeit erinnern soll.
Beim dem durch Brigadier Franz Hollerer übergebenen Erinnerungsgeschenk handelt sich daher einerseits um einen Teil der Burg – eine Platte aus Sandstein, wie er in der Wappenwand, den Durchfahrtsportalen und Brüstungen Verwendung sich findet.
Diese Sandsteinplatte trägt auch eine Gravur – AEIOU. Bekanntlich gibt es mehrere Deutungen dieses von Friedrich III. geschaffenen Symbols – in diesem Fall ist wohl zutreffend:
- Als
- Engagierter
- Innovativer
- Offizier
- Unvergessen
Auf der Rückseite der Sandsteinplatte befindet sich ein Teil der Fassadenplatten, so wie sie am neuen Wirtschaftsgebäude angebracht sind.
Die beiden Platten ruhen auf einem Stück aus Lärchenholz – Baumaterial des neuen Unterkunftsgebäudes.
Und dann findet sich noch eine Cortenstahlplatte, die – graviert - den Zeitraum von Generalmajor Pronhagl als Akademiekommandant zeigt. Cortenstahl, war das durch ihn bevorzugte Material für Hinweistafeln und Blumentröge.
Wir danken unserem ehemaligen Kommandanten für seine Führung und die nachhaltigen Akzente, die er gesetzt hat
sowie sein immer “offenes Ohr” für die Anliegen und Bedürfnisse der Mitarbeiter
und wünschen Ihm alles Gute für den wohlverdienten Ruhestand!