Angelobung in Wiesmath
Am Donnerstag, dem 24. Juli 2025, fand am Gewerbaumplatz in Wiesmath die feierliche Angelobung von insgesamt 49 Soldaten der Theresianischen Militärakademie und des Militärkommandos Niederösterreich statt.
Die jungen Rekruten legten ihr Treuegelöbnis ab und gelobten damit ihr Heimatland, die Republik Österreich, im Ernstfall auch mit der Waffe zu verteidigen.
Zahlreiche Angehörige und Freunde der anzugelobenden Soldaten aber auch Bürger aus der Region waren nach Wiesmath gekommen, um bei diesem militärischen Festakt dabei zu sein.
Politische Mandatare auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene sowie Repräsentanten der Einsatzorganisationen und Behörden zeichneten diese Veranstaltung durch ihre Anwesenheit aus.
Ein wichtiger Moment
Der "Hausherr" - Bürgermeister Erich Rasner - begrüßte alle Anwesenden auf das Herzlichste in seiner “lebendigen Gemeinde im Herzen der Buckligen Welt” und drückte seine Freude über die Durchführung der Angelobung am Gewerbebaumplatz aus.
“Das ist heute ein wichtiger Moment für Sie! Steht er doch für den Schutz der Freiheit, die Sicherheit und den Dienst am Gemeinwohl" so Bürgermeister Rasner an die Rekruten gerichtet.
GEBET & SEGENSWUNSCH
Militärdekan Oliver Hartl und Militärsenior Michael Lattinger wünschten den jungen Soldaten alles Gute für ihren verantwortungsvollen Dienst im Einsatz für den Frieden und sprachen ein Gebet.
Wir brauchen Sie
Generalmajor Karl Pronhagl dankte den Grundwehrdienern für ihre Bereitschaft zum Dienst im Bundesheer und versicherte mit den Worten "Wir brauchen Sie!" die Notwendigkeit an deren Arbeitsleistung. Er forderte die jungen Soldaten auch auf ihre Fertigkeiten und Kenntnisse für den Dienst in den unterschiedlichsten Bereichen am Campus der Militärakademie einzubringen.
Er brachte auch zum Ausdruck, dass das Bundesheer ein Teil der Gesellschaft ist. "Eine Angelobung außerhalb einer Kaserne, im Zentrum einer Gemeinde unter Anteilnahme der Bevölkerung ist ein klares Zeichen dafür." so der Kommandant der Militärakademie.
Abschließend wandte sich Generalmajor Pronhagl mit einem Ersuchen an die Marktgemeinde Wiesmath und deren Nachbargemeinden: “Die Abschlussübung 2026 der Militärakademie beabsichtigen wir in der Buckligen Welt durchzuführen. Ich darf Sie jetzt schon um ihre Unterstützung dafür bitten.”
Einsatz für andere
In Vertretung für die Landeshauptfrau von Niederösterreich nahm Landtagsabgeordneter Franz Dinhobl an der Angelobung teil. Er übermittelte zu allererst die Grüße von Landeshauptfrau Mikl-Leitner und betonte dann, dass “die in der Gelöbnisformel enthaltene Passage ‘und mit der Waffe zu verteidigen’ einen besonderen Ausdruck der Bereitschaft darstellt sich für andere einzusetzen und daher nicht selbstverständlich ist”. In diesem Sinne dankte er den Grundwehrdienen für den Dienst beim Bundesheer und wünschte alles Gute für die Zukunft.
Treuegelöbnis
Kostprobe aus der Feldküche
Im Anschluss an den Festakt hatten die Rekruten die Möglichkeit mit ihren Angehörigen zusammenzutreffen. Auf Einladung des Bundesheeres gab es eine Kostprobe aus der Feldküche - natürlich Gulasch!
Ein Gastronomiebetrieb aus Wiesmath stellte die Getränkeversorgung sicher und ein Ensemble der Gardemusik unterhielt mit beschwingten Rhythmen.
Fotoalbum
Die Fotos unseres Fotografen Paul Kulec von der Angelobung finden sich im Flickr-Fotoalbum
Marktgemeinde Wiesmath
Wiesmath ist eine Marktgemeinde im Südosten Niederösterreichs im Gebiet der Buckligen Welt auf einer Seehöhe von 696 Metern gelegen, hat rund 1.500 Einwohner und gehört verwaltungsmäßig zum Bezirk Wiener Neustadt.
Die Gemeinde Wiesmath besteht neben dem Ortskern Wiesmath selbst aus den Rotten Geretschlag, Beistein, Schwarzenberg, Sommerhäuser, Sperkerriegel, Lehen, Wenezeck, Hollergraben, Nußleiten, Stadtweg, Annaberg, Hölle, Neuris, Kindlmühle und Neumühle.
Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 38,48 km², davon sind 50,9 Prozent bewaldet und 44 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.
Wirtschaft und Tourismus
Die Wirtschaft der Gemeinde ist geprägt von der Landwirtschaft und von Gewerbe. Viele Einwohner pendeln nach Wiener Neustadt oder Wien zur Arbeit.
Wiesmath hat mit Kindergarten, Volks- und Mittelschule, Musikschule, Pfarre, mehreren Ärzten, Polizeiinspektion, Rot-Kreuz-Stützpunkt, Bank und Geschäften eine sehr gute Infrastruktur.
Zu jeder Jahreszeit laden die zahlreichen markierten Rundwanderwege zum Laufen, Nordic Walken oder Wandern in einer herrlichen Landschaft und einer gesunden Luft ein. Auch Mountainbiken und Reiten ist auf ausgeschilderten Strecken möglich.
Geschichte
Wiesmath zählt zu den ältesten Siedlungen der Buckligen Welt. Die erste Besiedelung der Gegend erfolgte vermutlich bereits um 800, ist aber kaum nachzuvollziehen und nur wenig gesichert.
Der Ortsname geht auf das mittelhochdeutsche Wort wismat zurück, also auf Wiesen, die gemäht, und nicht als Weideland benützt wurden. Urkundlich kommen wiesmarcht 1295 und wiesmad 1350 erstmals vor. Die Siedlung gehörte damals zur Grundherrschaft Kirchschlag. Nachweislich ist Wiesmath seit 1398 Markt.
Das Ortsbild wird noch heute von der am Nordrand des Hauptplatzes gelegenen imposanten Wehrkirche bestimmt, die bei Einfällen von Türken und Kuruzzen der Bevölkerung Schutz bot. Südlich der Kirche, deren Kirchhof von einer Wehrmauer umgeben ist, liegt der ehemalige Karner. Der heutige Kirchenbau wurde gegen Ende des 15. Jahrhunderts errichtet. 1498 erfolgte die Weihe des Neubaus, der nun den Heiligen Petrus und Paulus geweiht wurde. Dem Kirchhof vorgelagert war ein weiterer ummauerter Platz, in dem das Vieh in Sicherheit gebracht werden konnte. Die gesamte Anlage wurde ursprünglich von einem Wassergraben umgeben, der zusätzlich Schutz bieten sollte. Deutlich ist noch heute am Außenbau der Kirche das Wehrobergeschoß zu erkennen.
1509 wurde am Annaberg die der hl. Anna geweihte Filialkirche errichtet.
Am Ende des Zweiten Weltkrieges fanden in Wiesmath kurze aber heftige Kämpfe zwischen Teilen der Fahnenjunkerschule Wiener Neustadt und den vorrückenden Einheiten der Roten Armee statt.
Gemeindewappen und Gemeindefarben
Der Marktgemeinde Wiesmath wurde mit Beschluss der niederösterreichischen Landesregierung vom 24. September 1991 ein Gemeindewappen verliehen.
Dieses zeigt in einem blauen Schild, aus einem grünem Dreiberg hervorragend, ein halbes goldenes Rad und daraus wachsend einen goldenen Mann mit Mantel und Kappe, der in seiner Rechten ein Schwert hält und seinen linken Arm in die Seite stemmt.
Gleichzeitig wurden die vom Gemeinderat der Marktgemeinde Wiesmath festgesetzten Gemeindefarben „Blau-Gelb-Grün“ genehmigt.
Gewerbebaum
Im Wirtschaftsbund entstand 1980 die Idee zum Aufstellen eines "Gewerbebaumes", zum sichtbaren Wahrzeichen des Wiesmather Gewerbes. Dieser entstand durch viele unentgeltliche Arbeitsstunden von Gewerbetreibenden, Gewerbepensionisten und einigen Hobbykünstlern aus Wiesmath. Die Figuren auf dem Gewerbebaum zeigen alte, eingesessene Handwerke, aber auch solche, die bei uns leider schon ausgestorben sind. Die Wappen zeigen Darstellungen aller in Wiesmath ansässigen Betriebe. Der Gewerbebaum wurde im Mai 1981 unter großer Beteiligung der Bevölkerung gesegnet und in der Ortsmitte aufgestellt. Im Juni 2011 wurde der Gewerbebaum renoviert und mit neuen Figuren versehen.
Der Platz rund um den Gewerbebaum war auch der Ort für die Angelobung.