Informationszentrum
Im militärischen Sprachgebrauch ist ein Informationszentrum eine Einrichtung, in welcher Lagedarstellungen und Informationen zusammengefasst, visualisiert und an andere Organsiationselemente weiter gegeben werden.
Das Informationszentrum Forschung & Entwicklung soll Interessierte über Aktivitäten und Leistungen informieren, sowie sachbezogene Informationen aus dem Umfeld der Militärakademie bereitstellen.
Forschungsforum der Fachhochschulen 2021
Die Theresianische Militärakademie durfte auch heuer wieder ein Forschungsprojekt im Rahmen der größten Forschungsveranstaltung von Fachhochschulen bzw. Fachhochschulstudiengängen präsentieren.
An den Fachhochschulen in Österreich wird bereits seit Jahren innovative und gesellschaftlich wertvolle Forschung in vielen verschiedenen Bereichen betrieben. Das Forschungsforum der Fachhochschulen (FFH) dient der Präsentation der bereits erzielten Fortschritte und Ergebnisse, dem Gedankenaustausch und stellt die Forschungsaktivitäten des FH-Sektors in einem entsprechenden Umfeld dar. Dieses Jahr wurde die Veranstaltung unter Verantwortung der Fachhochschule der Wirtschaftskammer Wien durchgeführt.
Im Zuge des dafür vorhergehenden Review- und Auswahlverfahrens wurde das Projekt "Leading and De-
cision Making in variously Stressful Conditions" des Institutes für Offiziersausbildung an der Theresianischen Militärakademie ausgewählt.
Der Zusammenhang zwischen Stress und Inhibition wurde bisher noch unzureichend untersucht und die Ergebnisse sind widersprüchlich. Während es Hinweise darauf gibt, dass chronisches Stresserleben die Inhibition beeinträchtigt, können noch keine eindeutigen Aussagen über die Wirkung von akutem Stress aus der Literatur abgeleitet werden.
Deshalb soll die vorliegende Studie die Wirkung von akutem Stress auf die Inhibition unter Berücksichtigung verschiedener Moderatoren, wie z.B. dem Ausmaß der physiologischen Stressreaktion, untersuchen.
Außerdem soll sie als Entscheidungsexperiment darüber dienen, ob Stress die Inhibition beeinflusst oder umgekehrt, ob man von individuellen Unterschieden in der Inhibition auf den Umgang mit Stress in Form des Ausmaßes der physiologischen Stressreaktion, der Fähigkeit zur Emotionsregulation und des chronischen Stresserlebens schließen kann.
Die Ergebnisse des Projektes sollen weitere innovative Ansätze hervorbringen, die Ausbildung (militärischer) Führungskräfte in entscheidungsfordernden Umfeldbedingungen unter Einfluss multipler Stressfaktoren weiter zu entwicklen.
Eine Übersicht über die Präsentationsunterlagen finden sie hier...
COVID-BUSTER
Eine Simulation des österreichischen gesamtstaatlichen Krisenmanagements in der aktuellen COVID-19-Pandemie
Einerseits stellt eine Pandemielage völlig neue Anforderungen an militärische Fähigkeiten, andererseits besteht die größte Herausforderung wohl darin, die verschiedenen Akteure effizient zum Zusammenwirken zu bringen. Als Zielgruppen wurden neben dem Militär auch andere Behörden, die Wirtschaft und zivile Organisationen festgelegt .
Die Entwicklungsabteilung der Theresianischen Militärakademie stellte nach der ersten Corona-Welle Überlegungen zur Entwicklung eines COVID-19-Planspieles an. Ziel sollte es sein des gesamtstaatlichen Krisenmanagements sichtbar und verständlich darzustellen, um angehenden zivilen und militärischen Entscheidungsträgeren die komplexen Wirkmechanismen rasch und verständlich zu vermitteln. Bei der Konzeptentwicklung kam es insbesondere darauf an, jene Kernfaktoren zu identifizieren, die eine Pandemielage beeinflussen. Spieltechnisch musste abstrahiert werden, um das System in einer vertretbaren Zeit meistern zu können.
Die Simulation umfasst zwölf Spielrunden und repräsentiert zwölf Monate des gesamtstaatlichen Krisenmanagements. Der Spielmechanismus berücksichtigt eine wellenartige Lageentwicklung mit hohen Steigerungsraten von Infektionen und Phasen der Lockerung durch erfolgreiche Eindämmungsmaßnahmen. Bei zunehmenden Infektionsraten ist mit Versorgungsengpässen bzw. Einschränkungen der Auftragserfüllung zu rechnen. Eine länger andauernde Pandemie mit gesamtstaatlichen Restriktionen könnte durchaus zu wirtschaftlichen Turbulenzen bzw. sozialen Unruhen führen. Trotz der Pandemie dreht sich die Welt auch in der Simulation weiter. Andere Herausforderungen bzw. Gefahren wie Elementarereignisse, Massenmigration oder Terrorszenarien, die Einsatzkräfte binden, sind deshalb ebenfalls enthalten.
Das primäre Ziel der Teilnehmer ist es, die Handlungsfähigkeit des Staates bzw. der Akteure zu erhalten und die Ausbreitung der COVID-19-Pandemie einzudämmen. Der Erfolg wird durch „Regierungspunkte“ gemessen. Diese werden bei erfolgreichen Maßnahmen der Akteure gewonnen bzw. gehen bei falschen Entscheidungen verloren („Good“ bzw. „Bad Governance“). Für alle Spieler gibt es einen gemeinsamen Regierungspunkte-Score.
Am 26. Jänner 2021 wurde der Prototyp der Frau Bundesminister Tanner vorgestellt.
Indien – regionaler Akteur oder doch global Player?
Neben der Volksrepublik China und den Wirtschaftsmächten Japan und Südkorea agiert ein weiterer Akteur von geopolitscher geostrategischer Dimension im asiatischen Raum. Insbesondere von der westlichen Wahrnehmung meist vernachlässigt ist dies niemand geringerer als die Atommacht Indien. Mit 1,3 Mrd. Menschen ist Indien nach China der bevölkerungsreichste Staat der Welt und die größte Demokratie.
Viele Indizien sprechen für einen Übergang vom transatlantischen zum transpazifischen Zeitalter. Waren bisher die Vereinigten Staaten, die Sowjetunion – heute die Russische Föderation – und seit 1992 die Europäische Union die zentralen Akteure auf dem Spielfeld der internationalen Beziehungen, so beeinflussen heute die Staaten des Ost- und Südostasiatische Raumes die Neuausrichtung der Weltordnung.
Durch die "Belt and Raod-Initativ" der Volksrepublik China, mit ihren weitreichenden ökonomischen sowie geopolitischen Auswirkungen, insbesondere für die Akteure im unmittelbaren Umfeld, gerät Indien nun zusätzlich unter geopolitischen Druck. Die zunehmende Machtentfaltung Chinas fordert die Atommacht Indien, seine Politik entsprechend seiner eigenen Wahrnehmung als Atommacht und Global Player darauf auszurichten.
Oberst Dr. Nobert Lacher, Lehrer für Sicherheitspolitik und politische Bildung an der Theresianischen MIlitärakademie, analysiert in seiner neuesten Publikation, gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Politik, Diplomatie und Wissenschaft die Rolle Indiens im aktuellen gepolitischen Veränderungsprozess.
Bei Interesse kontaktieren sie bitte den Autor:
Oberst Dr. Norbert Lacher
Theresianische Militärakademie
Kooperation mit der HTL Kapfenberg
Die Kooperation mit dem Bundesheer entstand aufgrund des generellen Interesses der Diplomanden gegenüber dem Österreichischen Bundesheer. Des Weiteren war und ist die Effektivität von Drohnen in der heutigen Welt im militärischen Bereich bekannt, wie aktuelle Einsätze von Drohnen im Nahen Osten zeigen. Dennoch war dies nicht die Intention, eine voll funktionsfähige Aufklärungsdrohne zu bauen, sondern Wissen über die Funktionsweisen von Drohen zur Beobachtung und Aufklärung zu generieren.
Trotz der widrigen Einflüsse der Corona-Pandemie auf den Zeitplan der Diplomarbeit konnte das Ziel erreicht werden - das Ergebnis ist eine selbst konstruierte und programmierte Drohne, welche Beobachtungen als Bild an einen Empfänger übertragen kann.
Die Wissenschaftskommission beim BMLV
Die Wissenschaftskommission beim BMLV wurde 1992 in Folge der Entschließung des Nationalrates zur damaligen österreichischen Sicherheits- und Verteidigungsdoktrin als eine Kommission gemäß § 8 Bundesministeriengesetz 1986 eingerichtet.
Die Funktionsdauer der Wissenschaftskommission beträgt 5 Jahre. Die aktuelle Funktionsperiode der Kommission begann am 1. Juli 2017 und endet mit 30. Juni 2022. Drei hauptberuflich lehrende Offiziere des Instituts für Offiziersausbildung der Militärakademie sind gewählte Mitglieder in der Wissenschaftskommission.
Am 20. und 21. November 2019 fand die Jahrestagung der Wissenschaftskommission an der Landes-verteidigungsakademie statt. Das Generalthema lautete:
Verteidigungsforschung – Verteidigung forschen:
Sinne, Intelligenz und Technologie im 21. Jahrhundert.
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Forschung & Entwicklung International
Die Initative „European Initiative for the Exchange of Military Young Oficers (EMILYO), inspired by Erasmus“, oft mit „military-erasmus“ verkürzt bezeichnet, ist ein Projekt, welches von der EU zur Entwicklung gemeinsamer Ausbildungsinhalte für militärische Führungskräfte initiert wurde. Das Programm umfasst den Austausch von Offiziersanwärterinnen und Offiziersanwärtern, den Austausch von Lehrenden und den dazu notwendigen Wissenstransfer.
Forschung & Entwicklungs-Projekte im Rahmen von EMILYO unterliegen einem individiuellen, und aufgrund der Abkommen mit den Partnerinstitutionen sehr polymorphen, Prozess.
Mehr Informationen finden sie unter: http://www.emilyo.eu/
Publikationen zur Sicherheitspolitik
Unter Sicherheitspolitik werden traditionell alle Maßnahmen eines Gemeinwesens verstanden, die der Herstellung, Wahrung und Verbesserung der äußeren Sicherheit dienen.
Das Österreichische Bundesheer beobachtet und analysiert daher laufend die sicherheitspolitische Lage rund um Österreich und Europa, um für Risiken entsprechende Antwortoptionen bereitstellen zu können.
Das Bundesministerium für Landesverteidigung betreibt eine-Online-Bibliothek mit dem inhaltlichen Schwerpunkt „Sicherheitspolitik“. In diesem Informationsmodul finden Sie einen Überblick über die wissenschaftlichen Publikationen von Institutionen aus dem Ressortbereich.
Ihr Link zu Deckung des Wissensbedarfes über Sicherheitspolitik.
http://www.bundesheer.at/wissen-forschung/publikationen/index.shtml