Militärisch-akademische Feier
Am Freitag, dem 26. September 2025, feierte die Theresianische Militärakademie den erfolgreichen Abschluss der Truppenoffiziersausbildung des Jahrgangs „Generaloberst Josef Roth“.
Insgesamt haben 80 Militärakademiker ihre Ausbildung erfolgreich beendet. Dazu zählen 76 neue Berufsoffiziere des Bundesheeres – darunter vier Frauen – sowie vier Offiziere aus Bosnien und Herzegowina, eine davon weiblich. Ergänzt wurde der Jahrgang durch zwei zivile Studierende FH-Studiengang Militärische Führung.
In der festlich geschmückten Reithalle erhielten die Studierenden je nach Ausbildung den akademischen Grad Bachelor of Arts in Military Leadership oder Bachelor of Science in Engineering. Mit der Ernennung zum Leutnant traten die Offiziere feierlich in das Offizierskorps des Österreichischen Bundesheeres ein – im Beisein höchster Repräsentanten des Bundesheeres, von Politik, Gesellschaft und der Familien der Auszumusternden.
Gemeinsam in Tradition und Zukunft
In seinen einleitenden Worten erinnerte der Leiter des Instituts für Offiziersausbildung, Oberst Markus Reisner, daran, dass mit dem Leutnantsstern nicht nur Rang und Verantwortung verbunden sind, sondern auch ein Anspruch an Menschlichkeit und Haltung: „Tragen Sie diesen Stern mit Stolz – nicht allein als Zeichen Ihres Erfolges, sondern als Verpflichtung, anderen ein Vorbild zu sein.“
Er ermutigte die neuen Offiziere, den Dienst mit Offenheit und Kameradschaft zu führen und dabei das Vertrauen ihrer Soldatinnen und Soldaten zu gewinnen: „Führung bedeutet, Menschen ernst zu nehmen und ihnen Orientierung zu geben. Nur gemeinsam machen wir unser Bundesheer stark und bereit, die Republik zu schützen.“
Erstmalig haben dieses Jahr auch IKT-Offiziere die neugestaltete Ausbildung in Form des FH-Bachelorstudienganges “Militärische informations- und kommunikationstechnologische Führung” abgeschlossen. Oberst des Generalstabes Georg Kunovjanek, der Leiter des Studiengangs, richtete sich direkt an die siebzehn neuen IKT-Offiziere und betonte deren besondere Rolle: „Es ist eine Basis gelegt worden für die weitere Spezialisierung der Cyberkräfte des Österreichischen Bundesheeres.“
Mit Blick auf die Dynamik in diesem Bereich forderte er die jungen Führungskräfte auf, den technologischen Wandel aktiv mitzugestalten: „Es liegt nun an Ihnen, in einem Umfeld mit rasant entwickelnder Technik zurechtzufinden und darin zu wachsen.“
Abgerundet wurden seine Worte durch den rhythmischen Klang des “Marsches der Cyberkräfte”, der die Bedeutung dieses neuen Aufgabenfeldes auch musikalisch unterstrich.
Verdienter Erfolg – Auftrag für die Zukunft
Dr. Michael König, der Leiter des Kollegiums der Fachhochschule für angewandte Militärwissenschaften, bezeichnete den Ausbildungsabschluss als mehr als nur einen persönlichen Erfolg. In seiner Rede sprach er von einem Moment, der gleichermaßen Ehre, Freude und Verpflichtung bedeute: „Sie sind die Generation von Offizieren, die das Bundesheer in einer entscheidenden Phase mitprägen wird.“
Die Absolventen hätten während ihrer Ausbildung gezeigt, dass sie nicht nur fachlich bestehen, sondern auch die Bereitschaft mitbringen, Verantwortung für die Weiterentwicklung des Heeres zu übernehmen. König verwies dabei auf den Aufbauplan 2032+, der die Modernisierung des Bundesheeres in allen Bereichen vorantreibt – ein Prozess, der nicht allein durch Investitionen, sondern vor allem durch die Haltung und das Engagement der Offiziere Gestalt annehme.
Besonderes Gewicht legte er auf die Verbindung von wissenschaftlicher Ausbildung und praktischer Menschenführung. Der akademische Hintergrund vermittle die Fähigkeit, komplexe Probleme analytisch zu durchdringen, während die militärische Ausbildung zur Führung befähige – beides zusammen sei die Grundlage für verantwortungsbewusste Entscheidungen im Dienst.
Sein Dank galt den Ausbildnerinnen und Ausbildnern der Akademie, die diesen hohen Anspruch an Exzellenz und Professionalität täglich vorleben.
Zeichen des Übergangs
Der feierlichste Moment der militärisch-akademischen Feier 2025 war die Überreichung der akademischen Diplome und der Beförderungsdekrete: Dr. Michael König verlieh den Absolventen je nach Studiengang den akademischen Grad Bachelor of Arts in Military Leadership oder den Bachelor of Science in Engineering und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner beförderte zum Leutnant
Die ersten Gratulanten waren Generalstabschef General Rudolf Striedinger, die Leiterin der Generaldirektion Präsidium, Elisabeth Keckeis, und der Leiter der Direktion 3 (Ausbildung), Generalleutnant Karl Schmidseder.
Den traditionsreichen Akademiering erhielten die Leutnante aus den Händen des stellvertretenden Akademiekommandant, Brigadier Franz Hollerer.
Zum Abschluss bekräftigten die jungen Offiziere mit dem akademischen Gelöbnis – beginnend mit den Worten „Ich verspreche…“– ihre Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und ihren Auftrag mit Integrität zu erfüllen.
Stimme des Jahrganges
Im Namen seiner Kameradinnen und Kameraden wandte sich Hauptmann Michael Szutner, der Jahrgangserste, an die Festversammlung. Er rief den neuen Offizieren ins Bewusstsein, bei aller Verantwortung stets Mensch zu bleiben – im Umgang mit Vorgesetzten ebenso wie mit den anvertrauten Soldatinnen und Soldaten.
Sein besonderer Dank galt den Familien und Freunden, die in friedlichen Zeiten eine unverzichtbare Stütze seien, damit die jungen Offiziere in stürmischen Zeiten ein starker Fels für sie sein können.
Kooperation & internationale Freundschaft
Auch heuer absolvierten Offiziersanwärter aus Bosnien und Herzegowina im Rahmen der Westbalkaninitiative ihre Ausbildung zum Offizier in Österreich. Diese Zusammenarbeit ist längst zu einem festen Symbol der engen Partnerschaft zwischen Österreich und Bosnien und Herzegowina geworden. Sie zeigt, wie Ausbildung und Austausch nicht nur militärische Fähigkeiten, sondern auch gegenseitiges Vertrauen und gemeinsame Perspektiven wachsen lassen.
Verteidigungsminister S.E. Zukan Helez würdigte in seiner Ansprache die bosnischen Absolventen und betonte die Bedeutung dieser Kooperation. Er sprach von einer soliden Basis, die durch die Ausbildung in Wiener Neustadt geschaffen werde – eine Grundlage für die Weiterentwicklung der bosnischen Streitkräfte und für eine sichere Zukunft: „Wir teilen gemeinsame Werte und ein gemeinsames Ziel: den Frieden – und die Verantwortung, diesen Frieden zu schützen.“
Mit Blick auf die jungen Offiziere forderte Helez sie auf, ihre neue Aufgabe mit Würde und Entschlossenheit anzunehmen: „Seien Sie stolz, tragen Sie die Uniform mit Ehre und Stolz. Sie repräsentieren nicht nur Ihr Land, sondern auch unsere gemeinsamen Werte.“
Der Minister dankte der Theresianischen Militärakademie für die hervorragende Zusammenarbeit und betonte, dass die Partnerschaft zwischen Bosnien und Herzegowina und Österreich ein wichtiger Beitrag zu Stabilität, Vertrauen und Sicherheit in Europa sei.
Verantwortung als Führungspersönlichkeiten
In ihrer Ansprache würdigte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner die Leistungen des Jahrgangs „Generaloberst Josef Roth“, der nun in das Offizierskorps des Österreichischen Bundesheeres eintritt. Sie hob hervor, dass diese Generation von Offizieren in einer sicherheitspolitisch herausfordernden Zeit Verantwortung übernimmt – mit dem Auftrag, das Bundesheer in eine moderne Zukunft zu führen.
Besonderes Augenmerk legte die Ministerin auf den neuen Studiengang Militärische Informations- und Kommunikationstechnische Führung. Mit den siebzehn Absolventinnen und Absolventen, so Tanner, beginne eine neue Phase in der Spezialisierung und Stärkung der Cyberkräfte des Bundesheeres. Ihre Fähigkeiten seien ein entscheidender Baustein, um den Herausforderungen des digitalen Gefechtsfeldes gerecht zu werden.
Darüber hinaus erinnerte Tanner daran, dass der Aufbauplan 2032+ nicht allein von Investitionen in Gerät und Technologie lebt, sondern vor allem von den Menschen, die ihn tragen. Sie forderte die jungen Leutnante auf, diesen Plan mitzugestalten – innovativ, verantwortungsbewusst und in enger Verbundenheit mit ihren Soldatinnen und Soldaten.
Mit bewegenden Worten dankte die Ministerin den Familien und Ausbildern, die diesen Weg möglich gemacht haben. An die neuen Offiziere gerichtet, schloss sie mit einem klaren Auftrag: „Sie sind die Führungspersönlichkeiten von morgen – tragen Sie Verantwortung, gestalten Sie Innovation, und machen Sie unser Bundesheer stark für die Zukunft.“
Auszeichnung
Im Zuge des Festaktes wurden auch heuer besondere Leistungen gewürdigt. Dr. Michael König, Leiter des Kollegiums, leitete die Verleihung mit dankenden Worten ein und hob die Bedeutung der akademischen Lehre für die Ausbildung zukünftiger Offiziere hervor. In diesem Rahmen wurde Oberst des Generalstabes Alexander Treiblmaier für seine exzellenten Leistungen und sein außergewöhnliches Engagement zum Professor FH ernannt – eine Auszeichnung, die die Verbindung von wissenschaftlicher Qualität und militärischer Praxis unterstreicht.
Darüber hinaus wurde der Jahrgangserste Hauptmann Michael Szutner durch Verteidigungsministerin Klaudia Tanner mit dem Akademiering in Gold geehrt. Eine Würdigung seiner hervorragenden Leistungen und seinem Vorbild innerhalb des Jahrgangs.
Als Anerkennung für seine Rolle als Jahrgangssprecher erhielt Leutnant Andreas Praxmarer aus den Händen des Generalstabschefs General Rudolf Striedinger den traditionellen Offizierssäbel – ein Zeichen für den Zusammenhalt und die Kameradschaft des Jahrgangs.
Fotos
Die besten Fotos unserer Fotografen Paul Kulec (PK), Thomas Simoner (TS) und Daniel Trippolt (DT) finden sich im Flickr-Fotoalbum