Jahrgang "Freiherr von Waldstätten"
Am Freitag, dem 25. September 2015 wurden die 32 Angehörigen des Jahrganges ausgemustert und am Tag darauf gemeinsam mit 42 Milizoffizieren in die Armee übernommen.
Am Freitag, den 10. Oktober 2025, kamen 24 von ihnen zurück an die "Alma Mater Theresiana" um das 10-jährige Ausmusterungsjubiläum feierlich zu begehen.
Der Akademiekommandant begrüßte den Jahrgang und stellte die Veränderungen an der Akademie in den letzten 10 Jahren sowie Zukunftsprojekte vor. In weiteren Vorträgen wurden Ablauf und Inhalte der Truppenoffiziersausbildung heute sowie der FH-Bachelorstudiengang “Militärische informations- und Kommunikationstechnologische Führung” präsentiert.
Ein Rundgang zur Besichtigung der neu am Campus errichteten Gebäude sowie die Enthüllung des “Waldstätten-Baumes” in der Allee der Jahrgänge rundeten den Aufenthalt in Wiener Neustadt ab bevor es ins Seminarzentrum Seebenstein zu einem gemeinsamen Abendessen ging.
Egon Freiherr von Waldstätten
Arthur Johann Anton Maria Egon Freiherr von Waldstätten wurde am 21. April 1875 geboren.
Nach dem Abschluss der Militäroberrealschule in Mährisch Weißkirchen absolvierte er die k.u.k. Theresianische Militärakademie und musterte 1896 zu dem in Gallizien stationierten Dragonerregiment Nr. 2 aus. Von 1899 bis 1901 besuchte er die Kriegsschule in Wien und wurde danach dem Generalstab zugeteilt.
Im Jahr 1914 zum Major befördert ging er mit seinem Regiment in den Ersten Weltkrieg, wurde aber auf eigene Bitte am 1. März 1915 zur Infanterie eingeteilt. Dort wurde er Kommandant des III. Bataillons des k.u.k. Infanterieregimentes Nr. 82 und nahm mit diesem an den Kämpfen an der Ostfront teil. Für seine Verdienste im Kriegseinsatz wurde er mehrfach ausgezeichnet. Für das Gefecht bei Rudnik und Stroza im Mai 1915 wurde ihm das Ritterkreuz des Militär-Maria-Theresien-Ordens verliehen.
Am 8. Juli 1915 erlitt er eine schwere Verwundung, die eine Beinamputation zur Folge hatte. Nach seiner Genesung wurde er als Abteilungsleiter im Kriegsarchiv verwendet.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs arbeitete Arthur Johann Anton Maria Egon Waldstätten, der sich ab 1922 nur mehr Egon Waldstätten nannte, als Zivilbediensteter wieder im Kriegsarchiv. 1924 trat er in den Ruhestand über. In diesem übte Waldstätten die Funktion des Bundesobmanns des Einheitsverbandes der Kriegsopfer Österreichs aus. 1937 wurde er als Vertreter der Kriegsinvaliden und ehemaligen Soldaten in den Staatsrat berufen. Daneben verfasste er Bücher zu militärhistorischen Themen.
Obwohl er nach dem „Anschluss Österreichs“ im März 1938, von nationalsozialistischer Seite als Monarchist und Gegner des Nationalsozialismus eingeschätzt, von allen Funktionen enthoben wurde, wurde ihm 1939 dennoch als Theresienritter der Charakter eines deutschen Generalmajors a.D. verliehen.
Egon Waldstätten verstarb am 12. Mai 1951 in Wien und wurde am Friedhof in Schönau an der Triesting begraben.