Jahrgang "Conrad von Hötzendorf"
Am Sonntag, dem 21. September 1975 musterten 29 Angehörige des Jahrganges “Conrad von Hötzendorf” aus.
Am Mittwoch, dem 15. Oktober 2025 kamen 19 von ihnen, sowie der Jahrgangskommandant und der Taktiklehrer aus Anlass des 50-jährigen Ausmusterungsjubiläums zurück an die Militärakademie.
Nach der Begrüßung durch den Akademiekommandanten erfolgte eine Information über Ablauf und Inhalte der Offiziersausbildung heute und ein Vergleich mit vor 50 Jahren, wobei zusammenfassend festgestellt werden konnte, dass man in vielen Bereichen wieder zu altbewährten zurückgekehrt ist.
Ein Rundgang am Campus ermöglichte einen Einblick in die neuen Gebäude, ebenso wurde die Ausstellung “Von der Kaiserresidenz zur Offiziersschmiede” besucht.
Mit einer Kranzniederlegung wurde bereits verstorbenen Jahrgangskameraden gedacht.
In der “Allee der Jahrgänge” wurde der “Conrad von Hötzendorf-Baum” enthüllt, wodurch der Jahrgang nun symbolisch mit der Militärakademie verwurzelt ist.
In Anschluss daran verlegte der Jahrgang nach Wien, um am Hietzinger Friedhof am Grabmal Conrad von Hötzendorfs einen Kranz niederzulegen.
Das Jahrgangstreffen klang aus mit einem gemeinsamen Abendessen.
Conrad von Hötzendorf
Franz Xaver Josef Conrad von Hötzendorf (* 11. November 1852; † 25. August 1925) war bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 Chef des Generalstabes für die gesamte bewaffnete Macht Österreich-Ungarns.
Conrad besuchte ab Herbst 1867 die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt, wo er Ende August 1871 als Leutnant zum Feldjäger-Bataillon 11 ausgemustert wurde. Im Herbst 1874 bestand Conrad die Aufnahmsprüfung für die Kriegsschule, beendete seine Generalstabsausbildung im Herbst 1876 und diente danach in verschiedensteten Stabs- und Kommandantenverwendungen.
In der Armee als operativer Denker und auch wegen seiner modernen, kriegsnahen Ausbildungsmethoden bekannt, wurde er am 18. November 1906 auf Vorschlag von Erzherzog Thronfolger Franz Ferdinand von Kaiser Franz Joseph I. zum Chef des Generalstabs für die gesamte bewaffnete Macht ernannt.
Lange galt Conrad als Identifikationsfigur und Heros der Pflege des Prestiges der k.u.k. Armee. In jüngster Zeit kam es verstärkt zu Kritik an Conrad von Hötzendorf. Diese bezieht sich vor allem auf seine militärische und politische Rolle als Chef des Generalstabs der österreichisch-ungarischen Armee. Sie konzentriert sich auf seine aggressive und unnachgiebige Haltung, die zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs beitrug, sowie auf seine mangelnde strategische Flexibilität, die als Ursache für hohe Verluste und ungelöste Probleme auf dem Schlachtfeld angeführt wird.