Kommandübergabe
Das Akademikerbataillon hat einen neuen Kommandanten
Am Mittwoch, dem 29. Oktober 2025, fand im Burghof in einem sehr emotionalen und durch die Militärmusik Burgenland musikalisch umrahmten Festakt die Verabschiedung in den Ruhestand des langjährigen Kommandanten des Akademikerbataillons, Oberst Gerhard Fleischmann, und die Übergabe des Kommandos über das Akademikerbataillon an seinen Nachfolger, Oberst Markus Hornof, statt.
Von 1988 an, an der Militärakademie tätig, zunächst als Lehroffizier, dann als Ausbildungsoffizier sowie als Jahrgangskommandant und schließlich ab 29. April 2005 als Kommandant des Akademikerbataillons, hat Oberst Fleischmann beinahe das gesamte aktuelle Offizierskorps des Bundesheers ausgebildet und geprägt.
So war es auch nicht verwunderlich, dass mehr als 200 Gäste der Einladung zur Teilnahme am Festakt nachkamen - an der Spitze der Chef des Generalstabes.
Entscheidende Aufgabe
General Striedinger, der selbst im Jahr 1997 Kommandant des Akademikerbataillons war, betonte in seiner Rede, dass die Militärakademie und dabei insbesondere das Akademikerbataillon ganz entscheidend für das Wesen des Österreichischen Bundesheeres sei. “Werden doch hier jene Offiziere ausgebildet und geprägt, die in weiterer Folge das Leben im Bundesheer bestimmen.” so der ranghöchste Offizier des Bundesheeres. Und weiter: “Die Aufgabe des Kommandanten des Akademikerbataillons ist eine ganz entscheidende, bestimmt er doch wesentlich mit, welche Persönlichkeiten hier gebildet werden.”
An Oberst Fleischmann gerichtet drückte General Striedinger seinen Dank für die geleistete Arbeit aus und zollte Respekt für die körperliche Leistungsfähigkeit, die ihn wahrlich zum Vorbild mache, aber vor allem für die Durchhaltefähigkeit im Bereich der Verfolgung von Zielen und des Vorlebens von Werten.
1.400 Offiziere ausgebildet
Oberst Gerhard Fleischmann fiel es offensichtlich nicht leicht nach 46 Jahren in Uniform, davon 38 Jahren in einer Kommandantenfunktion, ein letztes Mal zu “seinem” Bataillon sprechen zu dürfen.
In einer von Emotionen geprägten Rede ließ er seine Zeit an der Militärakademie Revue passieren:
Er hat an der Ausbildung von über 1.400 Offizieren mitgewirkt und dabei mit 23 Jahrgangskommandanten entweder als deren Untergebener vor allem aber als deren Vorgesetzter zusammengearbeitet.
Er hat 21 Festakte anlässlich der Ausmusterung bzw. des Tages der Leutnante kommandiert und dabei zwei unterschiedlichen Bundespräsidenten, sieben Verteidigungsministern und fünf Generalstabschefs gemeldet.
In seiner Zeit als Kommandant des Akademikerbataillons wurde das heute selbstverständlich gewordene Antreten am Wochenbeginn zur Durchführung einer Flaggenparade wiedereingeführt, der Coin des Kommandanten des Akademikerbataillons wurde geschaffen und es kam wieder zur Durchführung von Gefechtsschießen im freien Gelände. Die “Gemeinsame Gefechts- und Schießausbildung” sowie Lehrvorführungen im scharfen Schuss wurden ins Leben gerufen bzw. wieder zum Leben erweckt und dabei hat das Kommando des Akademikerbataillons nicht nur die Jahrgänge, sondern eine Vielzahl an Truppen des Bundesheeres geführt. Und dank der Initiative von Oberst Fleischmann konnte die bereits in die Jahre gekommene Fahne des Akademikerbataillons durch eine neue ersetzt.
Mit dem Dank an alle, die gemeinsam mit ihm das Ziel einer qualitativhochwertigen, einsatznahen Ausbildung der Militärakademiker verfolgt haben, und den besten Wünschen an seinen Nachfolger, verblieb Oberst Fleischmann mit den Worten “Ich wünsche dem Akademikerbataillon alles Gute und möge der Fortbestehend dieses ältesten Verbandes im Österreichischen Bundesheer noch weitere 150 Jahre bestehen! - Ich melde mich ab”.
Kommandoübergabe
Symbolisiert wurde der Wechsel des Kommandos über das Akademikerbataillon dadurch, dass Oberst Gerhard Fleischmann, der scheidende Kommandant, die Fahne des Akademikerbataillons, die er im April 2005 übernommen hatte, an den Akademiekommandanten zurückgab und dieser diese dann an den neuen Kommandanten, Oberst Markus Hornof, übergab.
Gleichzeitig dankte Generalmajor Pronhagl seinem Jahrgangskameraden Oberst Fleischmann für den erbrachten Einsatz und wünschte Oberst Hornof alles Gute für die neue, verantwortungsvolle Aufgabe.
“Das Akademikerbataillon ist ein einmaliger Verband ob der Einstellung und Professionalität seiner Angehörigen, aber vor allem ob seiner Aufgaben: Der Vermittlung von Gefechtstechniken und Traditionen sowie der Erziehung der Militärakademiker zu tüchtigen Offizieren und rechtschaffenen Männern und Frauen. Der Kommandant des Akademikerbataillons trägt daher eine besondere Verantwortung und es erfordert daher auch einer besonderen Persönlichkeit als dessen Kommandant” so der Akademiekommandant.
Gefechtstechnik & Soldatische Werte und Tugenden
Der neue Kommandant des Akademikerbataillons, Oberst Markus Hornof, drückte am Beginn seiner Rede seine Freude, aber auch seinen Respekt und Demut für die neue Aufgabe aus. “Für mich schließt sich ein Kreis. Als Sohn eines an der Militärakademie lehrenden Offiziers, in der Wohnsiedlung am Campus aufgewachsen, war die Burg schon immer Teil meines Lebens, sowie das Interesse an der Offiziersausbildung. Und so freut es mich nun sehr als Kommandant des Akademikerbataillons wesentlich an dieser Offiziersausbildung mitwirken zu können” so Oberst Hornof.
Er dankte Oberst Fleischmann für das solide Fundament, das er gelegt habe. Auf diesem könne nun ganz im Sinne der “Mission vorwärts” die Ausbildung der Militärakademiker durchgeführt werden.
"Diese Ausbildung umfasst neben der Vermittlung der erforderlichen Gefechtstechniken auch die Vermittlung soldatischer Werte, Tugenden und von Disziplin. Ist doch die innere Haltung die Basis für eine erfolgreiche Auftragserfüllung." so der neue Kommandant des Akademikerbataillons.
Defilierung
Zum Abschluss des Festaktes marschierte das Akademikerbataillon unter den Klängen des "Kaiserjäger-Marsches" aus dem Burghof aus und defilierte dabei ein letztes Mal vor ihrem scheidenden Kommandanten - ein Moment großer Emotion für einen wahren Kommandanten.
- Fotos: Paul Kulec
- Video: Saša Tešanović