Fallschirmspringen
Fallschirmspringen ist ein fester Bestandteil der Truppenoffiziersausbildung. Die Ausbildung zielt nicht darauf ab Fallschirmjäger auszubilden, sondern Mut und Überwindung zu testen, aber auch allen Teilnehmern ein unvergessliches Erlebnis zu bieten.
Die Fallschirmsprungausbildung ist in der Lehrveranstaltung “Grundlagen des persönlichen Managements” verankert.
Das Ziel dieser Lehrveranstaltung im 1. Semester des Fachhochschul-Bachelorstudienganges “Militärische Führung” ist neben der Erlangung von
- Grundkenntnissen über Konstrukte der individuellen Resilienzentwicklung,
- Grundkenntnissen über bio-psycho-soziale Theoriemodelle der aktuellen Stressforschung Grundkenntnisse über eigenverantwortliche Anwendung von Techniken zur psychischen und physischen Selbstregulation und
- Grundkenntnisse der psychosozialen Krisenintervention
vor allem, dass der Militärakademiker die Techniken der Selbstregulation durch Selbstwahrnehmung, Selbsterfahrung, Selbstreflexion und Selbstorganisation in einer herausfordernden Situation praktisch anwenden kann. Dazu muss er in eine Stress-auslösende Situation gebracht werden. Das ist das Springen aus einem Flugzeug in jedem Fall.
Rundkappenbasiskurs
Durchgeführt wird die Fallschirmsprungausbildung durch das Jagdkommando in Form des Rundkappenbasiskurses. In diesem Kurs lernt der Militärfallschirmspringeranwärter in zehn Ausbildungstagen die Handhabung und das Packen eines Rundkappenfallschirms mit automatischer Auslösung sowie unter Aufsicht eines Militärfallschirmsprunglehrers mit einem Rundkappenfallschirm mit automatischer Auslösung bei Tag auf einem Flugplatz abzuspringen.
Nach einer kurzen theoretischen Einführung erfolgt eine intensive Bodenausbildung an Absetz-, Hänge- und Landeanlagen sowie das Erlernen des Schirmpackens.
Sprungdienst
Den Abschluss und Höhepunkt der Ausbildung bildet der zweimalige Absprung aus 300 Metern mit automatischer Schirmöffnung. Als Absetzmaschine wird eine Pilatus Porter PC-6 verwendet. Neben dem Piloten und dem Absetzer haben noch fünf Fallschirmspringer in der Maschine Platz.
Nach dem Start ist das Flugzeug in wenigen Minuten auf 300 Metern Höhe. Im Anflug auf den Absetzpunkt wird die Tür geöffnet und das Kommando “In die Tür!” folgt. Spätestens jetzt ist jeder voll angespannt.
Auf das Kommando “Sprung!” geht es ins Freie…ein Moment der Überwindung, aber genau darum geht es!
Nach etwa drei Sekunden im freiem Fall öffnet sich der Schirm. Nach der Kontrolle, ob der Schirm sich richtig geöffnet hat und ob im Nahbereich sich nicht andere Fallschirmspringer befinden, beginnt die Gleitphase. Eine sichere Landung wird durch das vorangegangen intensive Training von Landerollen gewährleistet. Nachdem der Springer wieder sicheren Boden unter den Füßen hat, ist der Schirm zu versorgen und der Sammelpunkt anzulaufen.
Abzeichen
Die Erinnerung an ein besonderes Erlebnis ist garantiert. Als äußeres Zeichen der absolvierten Fallschirmsprungausbildung erfolgt die Verleihung des Fallschirmsprungabzeichens.
Fotoalbum
Die besten Fotos von der Fallschirmsprungausbildung der Fähnriche des 1. Jahrganges befinden sich im Flickr-Album