Miliz übt „auf Augenhöhe“ mit Berufssoldaten
Am 17. Juni 2025 informierte sich der Milizbeauftragte Generalmajor Erwin Hameseder in Allentsteig über den Einsatz der Miliz bei der Ausbildungsübung WALDVIERTEL 25.
Einzelne Angehörige der Miliz üben z. B. im Kommando der 4. Panzergrenadierbrigade und im Rahmen der Militärakademie. Das größte Milizkontingent bei dieser Übung bildet die Pionierkompanie Wien, deren Angehörige sich bereits seit 10. Juni 2025 in Allentsteig befinden.
Zunächst wurde Generalmajor Hameseder durch die Übungsleitung über die Ziele der Übung informiert. Der Milizkompanie kommt dabei eine besondere Rolle zu: Sie unterstützt das Akademikerbataillon dabei, die Abwehrbereitschaft in der Verteidigung herzustellen. Dazu werden von den Pionieren Schützengräben und Unterstände gebaut, Minensperren angelegt und ein Panzergraben gesprengt. Der Krieg in der Ukraine hat nämlich gezeigt, wie wichtig der Stellungsbau für die Verteidigung ist. Eine Grundfertigkeit, die das Österreichische Bundesheer schon fast verlernt hatte; bei dieser Ausbildungsübung wird sie wieder geübt.
Pionierkompanie Wien
Die Pionierkompanie Wien ist mit 95 Soldaten, davon eine Frau, nach Allentsteig gekommen. Die Kompanie ist mit 10 Offizieren, 18 Unteroffizieren und 64 Chargen personell gut befüllt. Mit einem Durchschnittsalter von 32 Jahren handelt es sich auch um einen „jungen“ Verband. Generalmajor Hameseder war erfreut, dass die Kompanie nicht von der Überalterung betroffen ist, die für die Miliz schon typisch geworden ist.
Im Gespräch mit den Milizsoldaten am Gefechtsstand und draußen im Feld hat sich wieder bestätigt, dass solche Übungen nicht ohne die private Initiative der Milizsoldaten möglich wären. Ein Kamerad aus der Miliz hat z. B. in seiner Freizeit 3D-Visualisierungen und Pläne der zu errichtenden Unterstände angefertigt. Und damit die Einsatzbereitschaft am Gefechtsstand hergestellt werden konnte, hat man kurzerhand auf private EDV-Ausstattung zurückgegriffen. Trotzdem: „Es ist schön, dass unsere Pionierkompanie Wien in einen großen Rahmen eingebettet ist.“, fasst der Kommandant Major Manfred Weigert die Situation zusammen. „Die Leute sind motiviert und können die komplexe Aufgabe erfüllen. Das macht die Miliz aus.“
Auch Generalmajor Hameseder war zufrieden: „Für die Milizkameraden ist es eine Auszeichnung, ein Teil dieser großen Übung zu sein. Das ist ein wichtiger Schritt für die Integration der Miliz in die Brigaden laut dem Aufbauplan 2032+.“
Die nächste Aufgabe wartet bereits auf den Milizbeauftragten: In den nächsten Monaten wird über die Zukunft des Grundwehrdienstes entschieden. Generalmajor Hameseder steht der Kommission vor, die zurzeit verschiedene Modelle prüft. Eines wurde im Gespräch mit den Kommandanten und Milizsoldaten heute klar: Truppenübungen über zehn Tage sind ideal, um neue Verfahren kennenzulernen und bereits Bekanntes wieder aufzufrischen. Längere Übungen erhöhen die Einsatzbereitschaft der Miliz enorm.
Die Theresianische Militärakademie freut sich, dass sie mit ihrer jährlichen, zweiwöchigen Ausbildungsübung einen Beitrag dazu leisten kann. „Ich habe gesehen, dass Miliz- und Berufssoldaten auf Augenhöhe gemeinsam üben.“, fasste Generalmajor Hameseder seine Eindrücke zusammen. Diese Zusammenarbeit im Österreichischen Bundesheer soll weiter vertieft werden: „Wir brauchen ALLE, um unsere Republik Österreich zu verteidigen.“