Versorgung ist ein Kraftakt
Die Logistik bei der #wald4tel25
Die Planung für die Versorgung der Ausbildungsübung WALDVIERTEL 25 begann bereits im Jänner: Gemeinsam mit dem Truppenübungsplatz Allentsteig wurde die Verpflegung mit Lebensmitteln, Munition und Bauholz geplant. Außerdem mussten für die 2.100 Übungsteilnehmer Unterkünfte gefunden werden. Wer nicht im Lager Kaufholz untergebracht werden konnte, für den mussten Zelte und Feldbetten bereitgestellt oder zivile Unterkünfte angemietet werden.
Im April wurden die Geräte für die Duellsimulation angefordert, um die kämpfende Truppe und ihre Fahrzeuge damit für die Übung auszustatten. Durch das Duellsimulationssystem erhält man sofort eine Rückmeldung über die Waffenwirkung. Eine Übung kann damit noch realitätsnäher gestaltet werden.
Ende Mai begannen die Logistiker schließlich damit die benötigte Ausstattung aus Kasernen und Lager im gesamten Bundesgebiet abzuholen und in den Übungsraum zu bringen. Insgesamt wurden 48 Container beladen und verbracht. Darunter auch Material, dass in diesen Mengen schon länger nicht bei Übungen im Einsatz war. Weil in dieser Woche auch Sperren errichtet werden müssen, hat man auch 600 (!) Stachelbandrollen herangeschafft. Im Krieg in der Ukraine hat sich Stacheldraht als sehr wirkungsvoll für die Verteidigung erwiesen. Deshalb setzt man sie jetzt auch bei dieser Ausbildungsbildungsübung ein. Übrigens: Am Ende der Übung müssen die Stachelbandrollen natürlich wieder abgebaut werden. Ein Job, um den man nicht zu beneiden ist.
Noch einige Zahlen, die die Mengen veranschaulichen, die für diese Übung benötigt werden: Um die Truppe im Feld zu versorgen sind ständig rund 30 LKWs ständig unterwegs.
Die Feldküche leistet in 12 Tagen 204 Arbeitsstunden. Das sind unglaubliche 17 Stunden pro Tag an denen gekocht wird. Bis zum Ende der Übung wird man 7.500 Portionen zubereitet haben. Damit alle frisch und munter bleiben, gibt es jeweils 5.000 Liter Kaffee und Tee.
An der Versorgung der Truppe arbeiten rund 190 Personen in zwei Stabskompanien, zwei S4-Gruppen und in der Feldküche. „Unser logistischer Kraftakt erfordert den vollen Einsatz aller Beteiligten. Bis jetzt konnten wir alle Anforderungen erfüllen. Ich möchte mich dafür bei allen Elementen der Versorgung bedanken.“, lobt Oberst Horst Karas seine Versorger. „In diesem Jahr stehen wir vor einer speziellen Herausforderung. Weil sich Teile der Truppe insgesamt acht Wochen lang in Übungen befinden, bleibt den Versorgern keine Zeit für die Reorganisation. Das hat es schon lange nicht mehr gegeben.“ Die Zeitenwende ist überall angekommen.
Die Feldsanitätsstation
Bei der Ausbildungsübung WALDVIERTEL 25 ist alles für medizinische Notfälle vorbereitet. Die 4. Panzergrenadierbrigade hat dazu im Lager Kaufholz eine autarke Feldsanitätsstation errichtet. In der, mit einem modernen Feldlagersystem errichteten Anlage sind die Aufnahme, die Truppenambulanz und sogar eine Bettenstation untergebracht. Rund um die Uhr stehen zwei Notärzte, ein Ambulanztrupp und weiteres Fachpersonal bereit, um Verletzte und Kranke zu versorgen. Insgesamt sorgen rund 20 Soldaten für den reibungslosen Betrieb der Sanitätsstation. In alle Abläufe ist auch der Truppenübungsplatz Allentsteig eingebunden, der mit den Krankenhäusern in der Umgebung in Verbindung steht.
Die Feldküche
Täglich müssen bis zu 2.100 Personen mit drei Mahlzeiten versorgt werden. Diese Aufgabe teilen sich die sechs Küchentrupps der übenden Verbände mit der Küche des Truppenübungsplatzes Allentsteig. Die Feldköche haben dort die temporären Küchen – die sogenannten „Boxen“ – bezogen, wo sie die Verpflegung zubereiten. Die Zusammenarbeit der Küchentrupps ist sehr eng. Man unterstützt sich gegenseitig, um den Zeitplan einzuhalten. Schließlich erhalten die Übungsteilnehmer draußen im Feld täglich zwei warme Mahlzeiten und einmal Kaltverpflegung. Die zu verarbeitende Menge an Lebensmittel ist beeindruckend: In zwölf Tagen werden drei volle Sattelschlepper benötigt. Die Bäckerei liefert täglich 80 kg Brot und 4.400 Semmeln. Um der Mannschaft das Leben zu versüßen, gibt es an besonderen Tagen auch noch 1.700 Topfengolatschen oder Mohnkronen. Drei Kochstellenleiter übernehmen den Einkauf; ohne die Fachunteroffiziere wäre die Aufgabe nicht zu bewältigen. Der Einsatz der Truppenküche lohnt sich; den Übungsteilnehmern schmeckt es.
Die Tankstelle
Die Betriebsmittelversorgung während der Übung stellte sich einfach dar, verfügt doch der Truppenübungsplatz über eine leistungsfähige Tankstelle. Diese war der zentrale Betankungspunkt. Zusätzlich wurde ein Tank-Kraftwagen eingesetzt.