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Pyrotechnik
Bei der Ausbildungsübung WALDVIERTEL 25 spielt die Pyrotechnik eine wichtige Rolle. Wie bei Filmdrehs setzt man auch bei militärischen Übungen auf explosive Effekte. Die übende Truppe erhält dadurch einen lebendigen Eindruck davon, wie es ist unter Beschuss zu liegen. Verschiedene Arten an Waffenwirkung können simuliert werden und der Stresslevel wird erhöht. Das Ziel ist ein möglichst realitätsnahes Gefechtserlebnis darzustellen.
Damit das sichergestellt werden konnte, ist ein Team von 18 Personen aus acht verschiedenen Dienststellen im Einsatz. Alle sind Experten für Sprengstoffe, z. B. Pioniere mit Sprengausbildung, Kampfmittelbeseitiger oder Munitionsspezialisten und verfügen zusätzlich über die Pyrotechnikerausbildung.
Bereits frühmorgens rücken die Pyrotechniker aus, um die Effekte vorzubereiten, die an diesem Tag benötigt werden. Spezielle Feuerwerksbatterien und Knallkörper werden in Stellung gebracht und verkabelt. Das gesamte Übungs-Gefechtsfeld wird damit ausgestattet. Während die Übung läuft, lösten die Pyrotechniker die Effekte synchron zum Übungsgeschehen aus. Wenn z. B. Steilfeuer angefordert wird, muss der passende Effekt im entsprechenden Geländeteil ausgelöst werden. Das alles erforderte eine enge Koordinierung mit der Übungsleitung, den Stäben und der Truppe.
Während der vier "Kampftage" kam es 49 Pyro-Übungseinlagen. Bis zu zehn Zündstellen wurden gleichzeitig betrieben. Dargestellt wurden Close Combat Support durch einen Hubschrauber Bell OH-58 „Kiowa“, Panzerminenexplosionen, die Sprengung einer Minengasse, ein FPV-Drohnenangriff, Blendfeuer durch schwere Granatwerfer und Artillerie, sowie Steilfeuer in Form von Zerschlagen durch Artillerie. Entscheidend dabei ist die Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen, handelt es sich bei den Pyrotechnikdastellungen doch um Sprengungen. Der Einsatz von Pyrotechnik ist daher sicherheitstechnisch wie ein Schieß- bzw. Sprengvorhaben abzuarbeiten.
Bei der Ausbildungsübung hatte die Pyrotechnik aber noch eine weitere Funktion, sie verband die virtuelle Übung mit der realen Welt. Damit Ereignisse vom Führungssimulator für die Truppe „erfahrbar“ wurden, haben die Pyrotechniker diese Effekte auf das Gefechtsfeld gebracht. So wurde Steilfeuer von virtuellen Einheiten mit echten Explosionen dargestellt. Das Ergebnis hat überzeugt. Die Pyrotechnik wurde von Oberst Markus Reisner ausdrücklich gelobt. Der Leiter des Institutes für Offiziersgrundausbildung betonte den hohen Lerneffekt für die Militärakademiker, durch die lebendige Simulation der Waffenwirkung.