Angelobung Bad Fischau-Brunn
Bad Fischau - Brunn
Feierliche Angelobung der Grundwehrdiener
- des Jägerbataillons 12 aus der Kaserne in Amstetten
- des Militärkommandos Niederösterreich aus der Hesser-Kaserne in St.Pölten
- der Theresianischen Militärakademie aus Wiener Neustadt und
- des Truppenübungsplatzes Allentsteig
des Einrückungstermines Mai 2023.
Umrahmt und begleitet wird der Festakt mit einem gemeinsamen Platzkonzert der Militärmusik Niederösterreich und der Marktmusikkapelle Bad Fischau-Brunn.
Im Anschluss an den Festakt laden das Bundesheer und die Marktgemeinde Bad Fischau-Brunn zu einem Gruß aus der Feldküche ein.
Donnerstag, 1. Juni 2023
Hauptplatz Bad Fischau-Brunn
- 1730 Uhr Platzkonzert
- 1830 Uhr Beginn Festakt Angelobung
Marktgemeinde Bad Fischau-Brunn
Bad Fischau-Brunn ist eine am Westrand des Steinfeldes an der Thermenlinie gelegene Marktgemeinde mit 3.517 Einwohnern, die 1969 durch die Zusammenlegung der bis dahin unabhängigen Gemeinden Brunn an der Schneebergbahn und Bad Fischau entstand.
Geschichte
Urkundliche Nachweise über Fischau und Brunn sind erst ab dem 12. Jahrhundert vorhanden. Es gilt jedoch als gesichert, dass beide Orte schon lange vorher bestanden haben.
Die erste Ortsbezeichnung „Fiskaha“ deutet auf keltischen Ursprung hin. Die Römer, die um Christi Geburt in das Gebiet kamen, dürften ihre Ansiedlung zwischen Fischau und Brunn an der jetzigen Blätterstraße gehabt haben, die damals eine wichtige Heeres- und Wirtschaftsstraße nach Vindobona (Wien) war.
Ende des 8. Jahrhunderts wurde das heutige Gemeindegebiet Teil der Grenzmark Karantanien, aus der sich später die Steiermark entwickelte. Die Nordgrenze zur Marcha Orientalis bildete die Piesting. Die Grenzlage und die durch Fischau führenden Straßen haben den Ort damals für Zusammenkünfte und Verhandlungen besonders geeignet erscheinen lassen. Nachdem 1192 die Steiermark durch den Tod Ottokars des IV. an die Babenberger kam, berief Herzog Leopold V. im Jahre 1194 eine große Ministerialienversammlung nach Fischau ein, bei der die Erbauung der „Neuen Stadt“ als Bollwerk gegen die Ungarn beschlossen wurde. Mit dem Aufstieg von Wiener Neustadt verlor Fischau seine bisherige Bedeutung.
Thermalbad
Das Juwel von Bad Fischau-Brunn ist das Thermalbad mit seinem historischen Ambiente. Die natürlichen Thermalquellen wurden bereits von den Kelten und Römern genutzt. 1363 wurde das Bad erstmals urkundlich genannt. 1771 entstand erstmals ein eigenes Badehaus für Gäste aus der Umgebung – womit ein wesentlicher Grundstein für den Bade- und Wellness-Tourismus in der Region gesetzt wurde. 1898 erwarb Erzherzog Rainer das Fischauer Thermalbad, der es zu einer Kuranstalt ausbauen ließ. Dazu gehörte auch die Neugestaltung des Herrenbeckens, das um hölzerne Kabinenreihen in typischer Laubsägeoptik der Jahrhundertwende erweitert wurde. Schließlich folgte die Errichtung eines eigenen Damenbeckens sowie der Bau einer zweigeschossigen Kabinenanlage mit Wandelgängen und Liegeflächen, welche dem Fischauer Thermalbad bis heute sein unverwechselbares Erscheinungsbild geben. Dem Besucher stehen heute zwei Schwimmbecken mit ständig durchfließendem, kristallklarem Quellwasser von 21 Grad Celsius zur Verfügung. Dessen mineralische Bestandteile wirken überaus belebend.
Auf Grund des Thermalbades erhielt Fischau im Jahr 1929 den Ortsnamenszusatz „Bad“.
Aber nicht nur das Thermalbad ist ein Ort zum Entspannen und Wohlfühlen. Parkanlagen und vor allem die ausgedehnten Föhrenwälder im Vorfeld der Hohen Wand ermöglichen eine Vielzahl an Sport- und Freizeitaktivitäten: Wandern, Radfahren oder Joggen. Jung und Alt, Anfänger und Profis können in Bad Fischau-Brunn Fitness tanken, Frische einatmen und Freiheit spüren.
Eisensteinhöhle
Die Eisensteinhöhle ist ein Naturdenkmal besonderer Art. Die 73 m tiefe und 2300 m lange, schachtartige Höhle weist reiche Sinter- und Kristallbildungen auf. Durch den Einfluss von Thermalwasser herrscht eine überdurchschnittlich hohe Temperatur von 13 °C in der Höhle. Die Höhle kann nur in Begleitung eines geprüften Höhlenführers besucht werden.
Schloss Fischau
In den Urkunden ist die Entstehungsgeschichte des Schlosses Fischau nicht verzeichnet. Der Vorläufer des Schlosses war das so genannte „feste Haus“ aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. Als Herren scheinen die Mitglieder der Familie Starhemberg auf. Erzherzog Rainer baute 1830 das Schloss um und gab ihm seine heutige Form. In den Jahren 1999 bis 2003 wurde das Schloss komplett saniert und beherbergt heute den Kulturverein Forum Bad Fischau. Dieser organisiert kulturelle Aktivitäten wie Konzerte und Ausstellungen und bietet Workshops im kreativen Bereich an.
Ortszentrum
Es war das nicht mehr zeit- und behindertengerechte Gemeindeamt, das in Bad Fischau-Brunn den Ausschlag für ein Millionenprojekt gab. Nach 18 Monaten Bauzeit wurde das neugestaltete 2019 seiner Bestimmung übergeben.
Es war das Ziel „einen echten Platz im Ortszentrum zu gestalten, die Warme Fischa im Ortszentrum erlebbar zu machen und die Sichtachse vom Thermalbad in den Schlosspark zu öffnen“, erklärt Bürgermeister Reinhard Knobloch.
Aus einer Straßenkreuzung, durch die viel Verkehr zog, machte die Gemeinde einen heute viel frequentierten Platz, der für Veranstaltungen genutzt wird. Mit einem Café, einem Restaurant, einer Buchhandlung, einer Trafik und einer Bäckerei ist auch die Nahversorgung gegeben. Die Holzliegen direkt an der Fischa sorgen für das entspannte Ambiente.
Dieser Platz wird auch den würdigen Rahmen für die Angelobungsfeier bilden.
Bad Fischau-Brunn hat aber auch historisch Bezug zum Militär und im Speziellen zur Militärakademie:
Kaserne
Aus einem ursprünglichen Bauernhof mit Mühle wurde 1812 eine „Samtbandfabrik“, die 1827 in eine Baumwollspinnerei umgebaut wurde.
1850 wurde das Bauwerk vom Militär erworben, um einige Gebäude erweitert und für die Verwendung als Kaserne adaptiert. Ab dem Jahr 1852 wurde diese durch eine „Infanterie-Schulkompanie“ genutzt. 1859 erfolgte die Umwandlung in ein, der Vorbereritung auf den Beruf des Unteroffiziers dienendes "Militär-Untererziehungshaus". Zwischen 1870 und 1872 wurden unter der Bezeichnung „Militär-Einquartierungshaus“ Truppen des Heeres und der Landwehr einquartiert. Von 1872 bis 1876 folgte die Nutzung als Rekonvaleszentenhaus. Am 8. Oktober 1877 erfolgte die Eröffnung des „Militär-Waisenhauses“. 1891 wurden dessen Name geändert auf „Erziehungsinstitut für verwaiste Offizierssöhne“. Nach dessen Verlegung 1898 nach Hirtenberg wurde in dem Gebäude eine „Militär-Unterrealschule“ eingerichtet, die bis zum Zusammenbruch der Monarchie 1918 hier ihren Bestand hatte.
Zwischen 1920 und 1938 war im so genannten „Institut“ ein Lehrlingserholungsheim untergebracht. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde der Gebäudekomplex wieder Kaserne und erhielt den Namen „Fliegerkaserne Hermann Göring“.
Während der Besatzungszeit zwischen 1945 und 1955 waren hier Truppen der Roten Armee einquartiert. Nach deren Abzug präsentierten sich die Gebäude und die Grünanlagen in verwahrlostem Zustand.
Die Gemeinde erwarb 1968 die Anlage und richtete zunächst 1971 in der Parkanlage einen Sportplatz und 1975 eine Tennisanlage ein. Die Gebäude wurden 1973 abgerissen und an deren Stelle eine Wohnhausanlage errichtet und nach Ferdinand Hanusch als Ferdinand-Hanusch-Hof benannt.
Akademiebahn
Mitte des 19. Jahrhunderts bestand die Absicht zur Errichtung einer Zentralakademie am Gelände der k.u.k. Theresianischen Militärakademie. Das Baumaterial dazu sollte ua. aus den Steinbrüchen Engelsberg, Brunn und Fischau kommen. Für den Transport der Sandstein- und Marmorblöcke wurde 1853 eigens eine 10,3 KIlometer lange Schleppbahn zwischen Brunn und dem Fohlenhof am Südrand des Akademieparks errichtet. Die Einstellung des Baues der Zentralakademie im Jahr 1856 bedingte auch das Ende der Akademiebahn.