Was lesen angehende Offiziere? In der Präsenzbibliothek der Militärakademie stehen über 30.000 Werke zur Ausleihe bereit. Die Themen sind umfangreich: z. B. Technik, Medizin, Politik, Recht, Psychologie, Soziologie und vieles mehr. Pro Jahr kommen 500 neue Werke dazu.
Gründung
Die Geschichte der Bibliothek reicht bis in die Zeit der Akademiegründung 1752 zurück. Major Anton von Zadubsky von Schönthal schuf mit Werken und Handbüchern aus seiner eigenen Sammlung die Grundlage für die Akademiebibliothek.
Durch Feldmarschall Anton Graf Colloredo (1766) und Generalmajor Franz Joseph Graf Kinsky (1805) wurde der Bestand mittels Duplikaten aus der Hofbibliothek erweitert. Oberst Laurenz Ritter von Zaremba, Akademiekommandant 1878–1880, wies der "reichen und kostbaren Hausbibliothek" neue Räume zu und führte eine moderne Katalogisierung ein. Zu dieser Zeit besaß die Bibliothek 20.000 Bände.
Erste Republik
Nach dem Untergang der Monarchie sollte die Bibliothek für die Zwecke des neuen Heeres der 1. Republik aufgeteilt werden. Dies konnte durch das große Engagement von Oberst Rudolf Ritter von Schlachta, dem damaligen Leiter der Bibliothek, verhindert werden. Die Bestände der Bibliothek wuchsen bis 1937 auf ca. 37.000 Bände.
Zerstörung und Wiederaufbau
Während des Zweiten Weltkrieges konnte nur eine einzige LKW-Ladung mit Büchern, in 16 Kisten verpackt, geschützt und gerettet werden. Der größere Teil der Sammlung fiel den Plünderungen und Bränden zum Opfer.
Am 6. November 1959 erfolgte die Eröffnung der wieder errichteten Bibliothek der Militärakademie im 3. Stock des Nordosttraktes der Burg. Die Räumlichkeiten wurden stilvoll ausgestattet und bieten den Studierenden viel Platz und vor allem Ruhe für ihr Studium oder für die Durchführung von Recherchen.
Modernes Wissenszentrum
Der Buchbestand ist in 50 Jahren von 897 auf etwa 30.000 Stück gestiegen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass von 1959 bis zum Beginn des Fachhochschulstudienganges 1998 etwa 17.000 Bände zur Verfügung standen. Erst in den letzten Jahren wurden die restlichen 13.000 beschafft. Im Jahresdurchschnitt werden derzeit etwa 500 Bücher neu beschafft.
Seit 1994 wird die Aufnahme der Titel, die Entlehnung und Rückgabe der Bücher mittels EDV-Programm abgehandelt. 2004 wurde das EDV-System erweitert und die Bibliothek der Militärakademie wurde mit der ÖMB, österreichische Militär Bibliothek, vernetzt. So steht auch der Buchbestand der ÖMB den Studierenden zur Verfügung. Im Mai 2008 wurde ein neues Bibliotheksprogramm in Betrieb genommen, das den heutigen Erfordernissen entspricht. Das heißt, außer der Abholung und Rückgabe erfolgt alles elektronisch.